Mallorca liegt östlich des spanischen Festlandes und ist die siebtgrößte Insel im Mittelmeer. Weiße Strände, historische Altstädte oder auch der „Ballermann“ ziehen jährlich Millionen von Touristen auf die Insel. Doch die Einheimischen haben Angst um ihre Heimat. Aufgrund des steigenden Massentourismus sind die Küstenabschnitte und Städte nicht nur überfüllt, sondern es steigen auch die Lebenshaltungskosten für die Einheimischen.
Bereits in den letzten Jahren haben die Mallorquiner daher gegen den Massentourismus protestiert. Infolgedessen wurden Verbote und Einschränkungen eingeführt, die das Leben der Einheimischen wieder verbessern soll. Im Folgenden zeigen wir Ihnen 13 einfache Dinge, die man bei einem Mallorca-Urlaub vermeiden sollte.
1. Trinken in der Öffentlichkeit
Mallorca zählt vor allem bei den Deutschen als beliebter Partyort. Wer es am Ballermann bzw. El Arenal jedoch übertreibt oder die Regeln nicht befolgt, muss eine Geldstrafe bis zu 3000 EUR begleichen. Da sich in der Gegend neben Hotelanlagen, Bars und Diskotheken auch zahlreiche Wohnhäuser befinden, sind die Anwohner von den Ausschreitungen der Partygäste genervt.
Hierzu zählen Touristen, die in der Nacht herumschreien oder am nächsten Morgen noch immer am Strand liegen. Aufgrund dessen wurden nun neue Verordnungen erlassen, die den Konsum bzw. Verkauf von bestimmten Getränken auf den Straßen regeln sollen. So ist es beispielsweise ab sofort nur noch in den Bars oder Diskotheken erlaubt, nach Mitternacht bestimmte Getränke auszuschenken.
2. Die falsche Kleidung anhaben
Kurz vor dem Urlaub stellt man sich die Frage, was man alles in den Koffer packt. Wenn man nach Mallorca fliegt, sollte man trotz der Hitze ausreichend Kleidung mitnehmen, da man ansonsten Probleme bekommen könnte. Zum einen kann es – je nach Jahreszeit – in den Abendstunden sehr kalt werden, außerdem ist es auf der Insel verboten nur in Badekleidung unterwegs zu sein.
Auch wenn es noch vereinzelt Strände gibt, wo es erlaubt ist, ist das Sonnen und Baden ohne Badekleidung seit einigen Jahren auf Mallorca verboten. Eine angemessene Kleidung ist auch abseits des Strandes Pflicht. So muss man Bußgelder in Höhe von 50 bis 200 EUR zahlen, falls man in Bademode zum Einkaufen geht.
3. Leitungswasser trinken
Obwohl man das Leitungswasser auf Mallorca ohne Bedenken trinken kann, wird es von vielen Urlaubern gerne vermieden. Ein Grund dafür ist der teilweise starke Chlor- oder Kalkgeschmack. Im Gegensatz zu dem uns bekannten Wassergeschmack, kann der Geruch bereits sehr abschreckend wirken. Jedoch sind weder die Mengen an Chlor bzw Kalk im Leitungswasser auf der Insel gesundheitlich schädlich – es schmeckt lediglich etwas gewöhnungsbedürftig.
Um daher preiswert an Wasser zu kommen, greifen die Touristen meist zu Plastikflaschen, die es in jedem Supermarkt zu kaufen gibt. Da es auf Mallorca jedoch kein Recyclingsystem gibt, sollten Sie auf jeden Fall den nächsten Punkt beachten.
4. Umwelt verschmutzen
Um bei der Hitze ausreichend zu trinken, kaufen die meisten Touristen auf Mallorca Wasserflaschen in den Supermärkten. Anders als in Deutschland gibt es auf der Insel jedoch keine Pfandflaschen, sodass die Flaschen nach dem Gebrauch weggeschmissen werden. Diese findet man oft entweder an den Straßenrändern, am Strand oder im Meer wieder. Fast 440 Kilogramm Müll pro Tag hat der Küstenreinigungsdienst während der Hochsaison im Jahr 2017 eingesammelt.
Um gegen die steigende Verschmutzung der Insel vorzugehen, wurden diverse Gesetze erlassen, die eine unangebrachte Müllentsorgung bestrafen sollen. So droht einem beispielsweise eine Geldstrafe von bis zu 200 EUR, wenn man Zigarettenkippen oder Kaugummis auf die Straßen wirft.
5. Hunde mit an den Strand nehmen
Falls Sie mit Ihrem Hund nach Mallorca reisen wollen, sollten Sie unbedingt diesen Tipp beachten, damit Sie keine bösen Überraschungen erleben. Auch wenn viele Hunde es lieben durch den Sand zu rennen oder im Wasser zu schwimmen, heißt es auf Mallorca an den meisten Stränden „No Perro“ (Keine Hunde erlaubt). Wer seinen Hund trotzdem mit an den Strand nimmt, muss mit einer hohen Geldstrafe rechnen.
Es gibt jedoch einige Sonderregelungen, bei denen Hunde an ausgewählten Stränden außerhalb der Saison erlaubt sind. Außerdem gibt es auf der Insel vereinzelt auch Hundestrände. Insofern der Hundekot entfernt wird und Ihr Hund angeleint sowie eventuell einen Maulkorb trägt, dürfen Sie Ihren Vierbeiner hier mitbringen.
6. Deutsch sprechen
Um den steigenden Touristenzahlen stand zu halten, ist auch die Einwohnerzahl auf der Insel und vor allem in der Hauptstadt Palma in den letzten Jahr stark gestiegen. Internationale Arbeitnehmer arbeiten nun in den neu eröffneten Restaurants oder Hotelanlagen. Viele Familien wandern sogar auf die Insel aus bzw. verbringen Ihren Ruhestand auf der balearischen Insel. Im Gegensatz dazu ist jedoch die Zahl der Einheimischen stark gesunken.
Vor allem bei den Deutschen ist die balearische Insel aufgrund der geringen Entfernung und verhältnismäßig niedrigem Preisniveau ein beliebtes Reiseziel. Knapp die Hälfte der Touristen kamen in den letzten Jahren aus Deutschland. Daher ist es nicht verwunderlich, dass auch die Leute vor Ort teilweise deutsch verstehen. Trotzdem sollte man aus Höflichkeit und Respekt versuchen, in der Öffentlichkeit nicht in der Muttersprache zu sprechen.
7. Die Inseln nicht erkunden
Auch wenn viele Touristen einen Urlaub auf Mallorca zum Baden und Sonnen nutzen, sollte man sich nicht nur auf die Gegend rund um den Flughafen begrenzen. Die Insel bietet weitaus mehr Aktivitäten, die Sie auf in Ihrem Sommerurlaub auf keinen Fall verpassen sollten:
Egal ob Sie die Landschaft bei einer Zugfahrt durch die Berge genießen oder auf einem der über 70 Weingüter eine Weinprobe zu sich nehmen, Sie werden von der Natur begeistert sein. Die Kultur lernen Sie am besten in einem der historischen Dörfer oder auf den lokalen Märkten kennen. Und falls Sie sich lieber sportlich betätigen wollen, können Sie zu einem der vielen Aussichtspunkte wandern, Kitesurfen oder beispielsweise auch Golf spielen.
8. Palma nicht erkunden
Hat man jedoch nur wenig Zeit die Insel zu erkunden, sollte man sich trotzdem nicht die Inselhauptstadt entgehen lassen. Auch wenn es in Palma selbst so viel zu entdecken gibt, dass man die Stadt kaum auf einen Tag erkunden kann.
Neben zahlreichen Kirchen und Kathedralen wie die Catedral de Mallorca gibt es auch andere Sehenswürdigkeiten wie das Castell de Bellver zu besichtigen. Ein weiteres Beispiel ist das Es Baluard Museum, bei dem Sie einen Blick auf den Paseo Maritimo genießen können. Bei einem Spaziergang durch die historische Altstadt erleben Sie nicht nur die Kultur von Mallorca, sondern können auch Shoppen und sehr gut Essen.
9. Zu viel Bargeld mitnehmen
Je nach Bank und Kartenart kann es teuer werden, wenn man im Ausland Geld abheben oder mit der Karte bezahlen will. Da man auf der Insel jedoch mit dem Euro bezahlen kann, muss im Vorhinein kein Geld umgetauscht werden. Sie sollten es trotzdem vermeiden, zu viel bzw. zu große Scheine mitzunehmen.
Im ersten Fall sollten Sie darauf achten, dass Sie sich vor Taschendieben in Acht nehmen. Diese haben es vor allem in den Touristenorten auf die Urlauber abgesehen. Andererseits sollten Sie wenn möglich mehr Kleingeld mitnehmen, um die öffentlichen Verkehrsmittel bezahlen zu können. Die Busfahrer nehmen meist keine größeren Scheine an bzw. können nicht wechseln.
10. Störung der Siesta
Andere Länder, andere Sitten. Besonders in den südländischen Ländern gibt es aufgrund der Hitze unterschiedliche Gewohnheiten, auf die man sich als Urlauber einstellen muss. Trotzdem verlieren manche Traditionen im Laufe der Zeit an Wert, um für die Touristen weiterhin ein attraktives Reiseziel zu bleiben. So wurden beispielsweise die Essensangebote in den Supermärkten sowie Restaurants angepasst. Vor allem in den Feriengebieten werden internationale Gerichte von früh bis abends angeboten, auch wenn die Spanier selbst früher eigentlich nur zu bestimmten Zeiten gegessen haben.
Als eine der wenigen verbliebenen Traditionen, nehmen die Spanier die Siesta während der Mittagszeit sehr ernst. So kann es auch in Touristengebieten vorkommen, dass verschiedene Geschäfte zwischen 13 und 17 Uhr geschlossen sind, um der Mittagshitze zu entkommen.
11. Trinkgeld-Knigge
Einen weiteren Unterschied gibt es bei der Zahlung von Trinkgeld auf Mallorca. Wie auch in Deutschland können Sie sich je nach Serviceleistung bei den Servicekräften erkenntlich zeigen und Ihnen ein Trinkgeld geben. Von der Höhe gibt es kaum Diskrepanzen zur Heimat, jedoch ist die Vorgehensweise anders.
In Deutschland ist es beispielsweise üblich, dass man den offenen Rechnungsbetrag aufrundet. Im Gegensatz dazu wird in Mallorca die Rechnung oft auf einem kleinen Teller „serviert“. Als erstes begleicht man den Betrag und lässt sich das etwaige Rückgeld wieder auszahlen. Erst im Anschluss gibt man dem Kellner etwas Kleingeld oder lässt es auf dem Gedeck liegen.
12. Im Freien Urinieren
Bis zu 1500 EUR mehr kostet ein Urlaub auf Mallorca, falls man in die Dünen, am Strand oder in das Meer uriniert. Aufgrund der Hitze oder auch den Getränkeangeboten in Strandnähe ist es jedoch nicht verwunderlich, dass man oft seinen Bedürfnissen nachgehen möchte. Für die „menschliche Erleichterung“ seien jedoch öffentliche Einrichtungen vorgesehen, die vergleichsweise viel billiger sind. Trotzdem sind viele Urlauber von den Gebühren oder den langen Wartezeiten genervt.
Wird man jedoch beim Wildpinkeln erwischt, würde man sich wünschen, die Zeit und das Geld lieber anders investiert zu haben. Das Gesetz ist nur eines von vielen, welches zum Umweltschutz sowie zur Verbesserung der Lebensqualität eingeführt worden ist.
13. Flug verpassen
Der Flughafen von Palma de Mallorca wird auch Son Sant Joan genannt und ist der drittgrößte Flughafen Spaniens. Auf einer Fläche von über sechs Quadratkilometer befindet sich zwar nur ein Terminal, das aber in verschiedene Module unterteilt ist. Da man somit eventuell weite Strecken zu Fuß zurücklegen muss, um zu seinem Gate zu kommen, sollte man beim Abflug genügend Zeit einplanen.
Aufgrund des steigenden Tourismus auf Mallorca sind auch die Kapazitäten stark ausgelastet. Kontinuierlich wird durch die Touristen ein neuer Rekord aufgestellt. So waren im Jahr 2017 knapp 28 Millionen Passagiere im Flughafen von Palma de Mallorca. Darüber hinaus sind Mitte Juli des gleichen Jahres über 1050 Flugzeuge innerhalb eines Tages gestartet bzw. gelandet.