Eigentlich wollte Dale Hufford aus Baltimore lediglich seinen Freund Mike Peter in Deutschland besuchen, den er lange nicht mehr gesehen hatte. Die beiden planten, ein paar schöne Tage zusammen zu verbringen. In einem Telefongespräch hatte Mike allerdings eine Geschichte erzählt, die Dale nicht losließ.
Es ging um einige seltsame Rohre, die in der Nähe von Lobetal, dem Wohnort seines Freundes, aus dem Waldboden ragten. Diese Stelle wollte Dale unbedingt mit eigenen Augen sehen, um zu untersuchen, was es mit diesen Röhren auf sich hatte.
Die Aussicht auf ein Abenteuer beschäftigte ihn während des Hinflugs sehr. Was erwartete ihn? Eine fantastische Story, ein vergrabener Schatz oder etwas ganz anderes?
1. Eine surreale Kulisse
Bereits am Tag seiner Ankunft bat Dale seinen Freund, mit ihm den Platz aufzusuchen, an dem die mysteriösen Rohre zu finden waren. Und so machten sich die beiden direkt am Nachmittag auf den Weg. In der Stille des Waldes war es dann so weit: Zwei merkwürdige Rohre aus Metall tauchten auf und beflügelten Dales Fantasie. Sie passten so gar nicht in die Naturkulisse.
Er dachte auf den ersten Blick an große Pfeifen, die aussahen, als wären sie aus dem Boden gewachsen. Dale und Mike konnten sich einfach nicht erklären, womit sie es hier zu tun hatten. Sie ahnten nicht, dass sie sehr schnell das Geheimnis lüften würden.
2. Der versteckte Eingang
Die Freunde beschlossen, die Umgebung näher zu erkunden. Und dies zahlte sich aus. Sie stießen auf einen versteckten Eingang aus Beton, der wohl in die Tiefe führte. Bei näherem Hinsehen kam eine Treppe zum Vorschein. Am Ende war ein Eisentor zu erkennen. Und dort befand sich ein altes Schild mit dem Hinweis „Betreten verboten“.
Was war davon zu halten? Die Neugier war größer als die Angst und so gingen Dale und Mike langsam die Treppe hinunter. Insgeheim waren beide davon überzeugt, lediglich bis zum Eisentor vordringen zu können. Sie erwarteten eine verschlossene Tür. Aber sie sprachen nicht darüber. Es kam anders, wie sich bald herausstellte.
3. Das unverschlossene Eisentor
Als sie das Eisentor erreicht hatten, stellten die Männer fest, dass es zwar mit einem Schloss versehen war, dies aber wohl aufgebrochen wurde. Jetzt stellte sich die Frage, ob es zu gefährlich sein würde, die dahinter befindlichen Stufen hinunterzugehen.
Sie waren sicher, dass bereits jemand vor ihnen hier gewesen war. Warum sonst war das Tor unverschlossen? Nach einigem Hin und Her entschieden sich Mike und Dale dann doch, den Weg in die Tiefe zu wagen. Ungeachtet dessen, was sie erwarten würde.
Aber worauf sie dann stießen, war so nicht vorauszusehen. Die Freunde hätten nicht im Traum daran gedacht, jemals mit einer solchen Situation konfrontiert zu werden.
4. Unterirdische Gänge
Die beiden stießen auf ein wahres Labyrinth an unterirdischen Gängen. Diese zweigten immer mal wieder ab. Daher beschlossen Mike und Dale, sich auf keinen Fall zu trennen. Hier konnte man sich wirklich verlaufen. Irgendwie empfanden sie die Atmosphäre als unheimlich.
Trotz einiger Bedenken und Befürchtungen gingen die Freunde immer weiter. Sie standen vor der Wahl, umzukehren und alles zu vergessen oder der Sache auf den Grund zu gehen. Irgendeinen Sinn mussten die entdeckten Rohre doch haben.
Sie wussten zwar nicht, was auf sie zukommen würde, aber bewiesen Mut genug, jetzt nicht aufzugeben. Und das obwohl Dale sich sicher war, irgendwo ein mysteriöses Lachen gehört zu haben.
5. Weit unter der Erde
Mittlerweile wurde Mike und Dale immer bewusster, wie weit im Erdinneren sie sich bereits befanden. Ein mulmiges Gefühl kam auf. Und plötzlich, direkt hinter einer scharfen Kurve, schien der Gang breiter zu werden. Zudem machte sich ein unangenehmer Geruch bemerkbar, der stärker wurde, je weiter die Freunde gingen.
Merkwürdige Zeichen an den Wänden ließen sich nicht deuten. Die Männer hatten irgendwie den Eindruck, nicht allein hier unten zu sein. Und das machte es nicht leichter. Fluchtgedanken kamen auf. Jetzt einfach so schnell wie möglich weg hier! Aber sie waren bereits so weit gekommen. Sollten sie jetzt einfach aufgeben? Nein, das wollten beide nicht.
6. Die gelbe Tür
Nach einiger Zeit trafen Mike und Dale auf eine gelbe Tür. Die war wohl mit brachialer Gewalt aus den Angeln gerissen worden. Es schien so, als befände sich dahinter ein Gewölbe. Das Ganze wirkte sehr gruselig.
Handelte es sich vielleicht um eine Falle, die ihnen jemand gestellt hatte? Würden sie in wenigen Minuten Opfer eines Verbrechens werden? Die Gedanken rotierten. Mike und Dale fühlten sich nicht mehr wohl in ihrer Haut.
Der Geruch, den die beiden schon lange bemerkt hatten, verstärkte sich zu einem kaum auszuhaltenden, widerlichen Gestank von Fäulnis. Jetzt ging es den Freunden an die Substanz. Es wäre Zeit gewesen, umzukehren. Aber das taten sie nicht.
7. Überall Wasser!
Plötzlich rutschte Mike aus und bemerkte Wasser überall auf dem Boden. Aber das war nicht alles. Im Schein seiner Taschenlampe glaubte er die Umrisse einer Person zu erkennen, die in der Ecke kauerte. Als Dale in dieselbe Richtung leuchtete, konnte er nichts erkennen.
Was er aber sehen konnte, war die Tatsache, dass die Wände aus schwerem Blei bestanden. Atemschutzmasken wären in diesen nassen Räumen angebracht gewesen. Aber die hatten die Freunde nicht zur Verfügung.
Die Luft wurde immer stickiger, ihnen wurde schlecht und sie waren nahe daran, sich übergeben zu müssen. Eine unangenehme Situation. Aber die beiden gaben immer noch nicht auf.
8. Militärische Ursprünge
Inmitten einer baufälligen Substanz befanden sich Mike und Dale in einer Anlage militärischen Ursprungs. Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier Raketen gelagert, um sie auf die Hauptstadt Berlin zu richten.
Das Wasser schien immer mehr zu werden und die Freunde entschlossen sich endgültig, den unangenehmen Ort zu verlassen. Die Angst überwog jetzt, vor allem vor einem Fremden, der sich vielleicht mit unguten Absichten hier irgendwo versteckte.
Auch hatten die beiden gesundheitliche Bedenken. Der modrige Geruch verstärkte sich zusehends. Der Sauerstoff schien knapp zu werden. Kreislaufprobleme waren bereits zu erkennen und es jetzt wirklich an der Zeit, den Rückzug anzutreten. Darin waren sich beide einig.
9. Was glitzert da?
Im Schein der Taschenlampe bemerkte Dale ein Glitzern in dem nassen Raum. Sofort hatte er den Gedanken, in diese Richtung zu gehen. Mike wollte ihn zunächst davon abhalten, merkte jedoch schnell, dass dieser Versuch sinnlos sein würde. Die Neugier seines Freundes war geweckt und nichts konnte ihn aufhalten.
Bis zu den Knien im Wasser stehend, die Taschenlampe zwischen seinen Zähnen, griff er in das Nass. Was er dann in der Hand hielt, fühlte sich abgeflacht und oval an. Er steckte es in seine Hosentasche.
Nun wollten die Freunde aber schnell den Ausgang finden. Sie bewegten sich in Richtung Westen, solange, bis sie kein Wassergeräusch mehr hörten.
10. Der beeindruckende Fund
Nach einiger Zeit gelang es den Männern, das Labyrinth zu verlassen. Froh, endlich wieder frische Luft atmen zu können, fiel Dale plötzlich wieder sein Fund ein. Als er in die Tasche griff und sah, was er da in der Hand hielt, konnte er es kaum glauben. Auch Mike war überwältigt.
Es war pures Gold! Klar erkennbar an dem vorhandenen Stempel. Und da fiel es den Freunden wie Schuppen von den Augen. Es musste sich um einen während des Zweiten Weltkriegs verstecken und schon lange gesuchten Goldschatz handeln, auf den sie durch Zufall gestoßen waren. Und dieses Goldstück war mit Sicherheit nicht das einzige! Hier war mehr zu finden.
11. Lichter im Wald und Ende des Traums vom Goldschatz
Immer noch fasziniert auf ihren Fund schauend, bemerkten die Männer plötzlich Lichter zwischen den Bäumen. Die kamen näher. War es die Polizei? Wusste sie, was die Freunde vorhatten? Egal, jetzt machten sich die beiden auf den Heimweg. Genug Abenteuer!
Am nächsten Tag hatte Dale ein schlechtes Gewissen, brachte das Gold zur Polizei und berichtete, dass er es im Wald gefunden habe. Die Behörden konnten die Herkunft des Barrens nicht feststellen, da die Identifikationsnummer entfernt war.
Obwohl die Freunde überlegten, noch einmal an den verlassenen Ort zurückzukehren, hatten sie Bedenken. Manchmal ist es eben besser, Dinge auf sich beruhen zu lassen und gefährlichen Situationen aus dem Weg zu gehen.