2. Die Moai-Statuen zeugen von einem alten Ahnenkult
Die Moai sind für uns Zeitzeugen einer unglaublichen handwerklichen Meisterleistung – für die Rapanui, die indigenen Bewohner der Osterinsel, bedeuteten sie noch viel mehr: sie waren Ausdruck ihres tiefen Glaubens an den segensreichen Schutz der Ahnen. Die Ureinwohner legten im Rahmen einer feierlichen Zeremonie aus Korallen gefertigte Augen in die Augenhöhlen und versahen sie mit Pupillen aus Basaltsteinen. Das indigene Volk glaubte daran, dass der Geist der Ahnen in genau diesem Moment Besitz von der Skulptur nimmt.
Nach dem Glauben der Rapanui würden die toten Ahnen die Lebenden irgendwann vergessen. Daher haben die Bewohner nach drei bis vier Generationen neue Skulpturen gefertigt, um die Erinnerungen der Gestorbenen wach zu halten. Neueste Forschungen ergaben, dass damals bis zu 1000 Moai-Figuren existierten. Manche von ihnen liegen auf Gräbern und sollen über privilegierte Tote wachen. Wieder andere sollen dem Glauben zufolge das Meer und das Land schützen. So wurden einige der Kolosse entlang der Küste mit dem Rücken zum Meer aufgestellt.