In den letzten Jahren wird das Thema des Klimawandels immer präsenter. Die Anzahl der Beiträge über Naturkatastrophen wächst stetig und es scheint, als ob sich die Natur immer mehr gegen den Menschen verschwört.
Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt des Klimawandels steht hier aber nicht im Fokus. Auffallend ist es trotzdem, dass sich in den letzten Jahren die Zahl an Naturkatastrophen vergrößert hat. Fraglich ist nun natürlich, ob das nur Zufall ist oder ob tatsächlich ein Muster zu erkennen ist.
Dabei ist es offensichtlich, dass Naturkatastrophen nicht nur ein Phänomen der letzten 100 Jahre ist. Seit Anbeginn der Zeit hat unser Planet mit der launischen Natur zu kämpfen.
1. Dürre in China
Das chinesische Volk hatte im 19. Jahrhundert mit einer extremen Dürre zu kämpfen. Diese Trockenphase zog sich über mehrere Jahre hinweg – von 1876 bis 1879.
Bis heute gilt diese Dürre zu einer der größten Naturkatastrophen Chinas. Sie war nicht nur für die Natur furchtbar, sondern insbesondere für die Chinesen, die auf regionale Produkte und Lebensmittel angewiesen waren und die durch den trockenen Boden nicht mehr anpflanzen konnten. Durch den Mangel an Regenfällen fielen weite Teile Chinas der Dürre zum Opfer.
Diese darauffolgende Hungersnot kostete schätzungsweise 13 Millionen Chinesen das Leben. Besonders die chinesischen Provinzen Shaanxi, Henan, Hebei, Shandong und Shanxi waren davon betroffen.
2. Die trockenen Jahre der Ukraine
China war aber nicht das einzige Land, das in der langen Geschichte der Menschheit mit einer extremen Dürre zu tun hatte. Die Ukraine, damals noch ein Teil Russlands, musste sich auch dem Problem der trockenen Feldern stellen.
Erst im letzten Jahrhundert sah sich auch die Ukraine mit einer Hungersnot konfrontiert. Zwischen den beiden Weltkriegen, genauer gesagt von 1921 bis 1922, mussten die Russen sich eine Alternative zu dem Mangel an Lebensmitteln und Wasser überlegen.
Leider war die Technologie damals noch nicht so weit entwickelt. Dadurch entstand eine furchtbare Hungersnot und um die 5 Millionen Menschen starben in diesem Gebiet.
3. Das überschwemmte Pakistan
Manch andere Länder hatten mit genau dem Gegenteil von Dürre zu kämpfen. So wurde Pakistan 1970 regelrecht geflutet und konnte sich vor den Wassermassen kaum retten.
Pakistan, direkt westlich von Indien gelegen, wurde im November 1970 vom Zyklon Bhola getroffen, der so verheerend war, dass es als einer der schlimmsten Zyklone aller Zeiten gilt. Es kam zu furchtbaren Überschwemmungen und zu extremen Sturmfluten, die ganze Gebäude mit sich rissen. Ganze Städte wurden durch die immensen Wassermengen zerstört.
Der Zyklon brachte etwa eine halbe Million Menschen um. Nicht alle von ihnen starben gleich bei der Naturkatastrophe – viele erst später durch mangelnde ärztliche Versorgung.
4. Bebendes Japan
Japan wurde im letzten Jahrhundert von einem gewaltigen Erdbeben erschüttert. Durch seine geographische Lage wird Japan oft Opfer von Naturkatastrophen.
So waren auch tektonische Bewegungen der unterirdischen Platten im September 1923 der Grund dafür, dass Japan sich mit einer Naturkatastrophe konfrontiert sah. Das Erdbeben, auch bekannt als das „Große Kanto-Erdbeben“, fand auf der Insel Honshu statt, unweit der Hauptinsel Japans entfern. Durch seine massive Kraft, hinterließ das Erdbeben in vielen Teilen Japans Schäden, zum Beispiel in der Großstadt Yokohama, die direkt am Meer gelegen ist.
Bei diesem Erdbeben starben mehr als 140.000 Menschen. Dieses Beben hatte auch zahlreiche Feuer zur Folge, wodurch noch mehr Menschen ihr Leben ließen und Gebäude zerstört wurden.
5. Die Fluten in Bangladesch
Bangladesch ist bekannt für sein tropisches Wetter. Das ganze Jahr gibt es eine hohe Luftfeuchtigkeit und die Regenzeit ist kein neues Phänomen in diesem Land.
Jedoch verzeichnete die Regenzeit im Jahr 1988 mehr Niederschlag als selten je zuvor. Stetiger Monsunregen und extreme Regenfälle sorgten zu einer furchtbaren Flutkatastrophe im Bangladesch. Durch den ständigen Niederschlag wurden ganze Gegenden überschwemmt und die Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Dadurch wurden rund 38 Millionen Menschen auf einen Schlag obdachlos.
Besonders in armen Gegenden hatten die Menschen kaum eine Chance ihre Wohnungen zu retten, weil die Baustrukturen oft einfach sind und solchen Wassermassen nicht standhalten können. Sie wurden schlicht weggeschwemmt.
6. Die bebende Erde in Tangschan
In ganz Asien gibt es tektonische Platten, die sich regelmäßig bewegen. Dabei können diese aufeinander stoßen, was dann zu Erdbeben führen kann.
Eines der Länder, das oft die Konsequenzen dieser kollidierenden Platten tragen muss, ist China. Besonders in den letzten Jahren ist immer wieder davon die Rede, wie Städte in unterschiedlichen Provinzen durch Erdbeben zerstört werden. Das Erdbeben 1976 hatte extrem verheerende Folgen. Quasi die ganze Stadt Tangschan wurde dabei zerstört.
Millionen Häuser wurden unbewohnbar und vieles war nur noch Schutt und Asche. Die Zahl der Todesopfer stieg auf über 600.000 Menschen, wodurch dieses Erdbeben mehr Opfer zählte als kaum eine andere Naturkatastrophe.
7. Tsunami in Indonesien
Diese tektonischen Platten lösen aber nicht nur Erdbeben in ländlichen Gebieten aus, sondern auch ganze Tsunamis. Einer der schlimmsten Tsunamis weltweit ereignete sich in der Nähe Indonesiens.
Das Unterwasser-Erdbeben, auch Seebeben genannt, ereignete sich 2004 zur Weihnachtszeit. Die Stärke vom Tsunami betrug 9,1 und verursachte Schäden im gesamten Indischen Ozean. Ganze Küsten von Indonesien, Indien und Sri Lanka wurden zerstört und viele Menschen konnten sich nicht rechtzeitig vor den Fluten retten.
Dadurch, dass sich die Naturkatastrophe zur Weihnachtszeit ereignete, waren besonders viele Touristen in diesen Ländern im Urlaub. Rund 230.000 Menschen starben bei diesem gewaltigen Tsunami und noch heute kann man in an einigen Orten das Ausmaß dieser Katastrophe sehen.
8. Monsun in Indien
Regenzeit ist in Indien ein stetiges Thema. Einmal jährlich fällt so eine große Regenmenge vom Himmel, dass es zu Monsuns kommt und dadurch ein ganzes Gebiet gelegentlich überschwemmt.
Besonders der indische Monsun ist durch Stärke und Intensität geprägt. Die jährlichen Regenfälle fordern regelmäßig Menschenleben. Im Jahr 2007 musste das Land eine extreme Monsunzeit verzeichnen. Sie dauerte länger an als sonst und brachte folglich viele Menschen in eine Notsituation. Die Stärke dieses Monsuns war ebenfalls schlimmer als die bisherigen.
Die Reichweite dieses Monsuns war weit weiter über die Grenzen Indiens zu spüren. Insgesamt mussten mehr als 21 Millionen Menschen ihr Leben lassen. Viele davon sind auch an den Folgen dieser Naturkatastrophe gestorben.
9. Das Erdbeben auf Haiti
Vor fast einem Jahrzehnt ereignete sich eine Naturkatastrophe, die den meisten wahrscheinlich bekannt ist. Dieses Mal musste die Insel Haiti in der Karibik unter den Launen der Natur leiden.
Es ereignete sich im Dezember 2010 ein schweres Erdbeben. Unter den Folgen dieser Naturkatastrophe leiden die Menschen dort heute noch. Haiti war bereits vor dem Erdbeben durch seine extreme Armut gekennzeichnet. Die Infrastrukturen waren kläglich und Gebäudesicherheit war selten gewährleistet. Das Erdbeben hat diesen Zustand nur noch verschlimmert.
Fast die komplette Infrastruktur wurde zerstört. Manche Gegenden sind heute noch ohne Strom und sauberen Wasserzugang. Fast 300.000 Menschen sind aufgrund des Bebens gestorben.
10. Verheerender Vulkanausbruch
Vulkanausbrüche haben ebenfalls zu schlimmen Naturkatastrophen geführt. Dies bedeutet jedoch nicht immer, dass es auch zu Todesopfern kommt.
Im April 2010 ist der Eyjafjallajökull auf Island ausgebrochen. Obwohl der Ausbruch dieses Vulkans nicht zu den schlimmsten gehört, hatte er jedoch signifikante Auswirkungen. Insbesondere Europa war davon betroffen. Beim Ausbruch wurde so viel Material ausgeworfen, dass sich eine riesige, dichte Wolke aus Asche bildete, die sich langsam über den gesamten Kontinent ausgebreitet hat. Ganze 11 km stieg diese Aschewolke in den Himmel.
Durch diesen extremen Vulkanausbruch wurde ein Viertel der täglich rund 28.000 europäischen Flugverbindungen abgesagt. Die europäische Wirtschaft musste während dieser Zeit auf vielen Ebenen ein Minus verzeichnen.
11. Die Katastrophe aus Urzeiten
Denkt man über Naturkatastrophen nach, fallen einem meist welche aus den letzten 100 Jahren ein. Vor rund 65 Millionen Jahren ereignete sich jedoch etwas, das das Leben auf dem Planeten für immer veränderte.
Bei dieser Naturkatastrophe handelt es sich um einen Meteoriten-Einschlag im heutigen Yucatan in Mexiko. Dieser Einschlag war so gewaltig, dass sich es eine Veränderung der Biosphäre der Erde zur Folge hatte. Das Klima wurde ein anderes und entstand Leben in einer komplett neuen Form.
Es gibt Wissenschaftler, die behaupten, dass eben dieser Meteorit dafür verantwortlich ist, dass die Dinosaurier ausgestorben sind. Die Folgen des Einschlags müssen verheerend gewesen sein und zur größten Naturkatastrophe in der Geschichte unseres Planeten geführt haben.