Alle Flugreisenden sind froh, wenn der Pilot das Flugzeug sicher landet. Gott sei Dank kommt es dabei nur selten zu Flugunglücken. Aber gerade die Landung ist immer ein kritischer Punkt beim Fliegen. Die Landung kann auf manchen Flughäfen sehr problematisch sein und erfordert von einem Piloten sein gesamtes Können und seine ganze Erfahrung.
Dabei macht man sich als Fluggast oft keine Gedanken, wo die Schwierigkeiten bei einem Flughafen liegen könnten. Schließlich ist es die Aufgabe des Piloten, das Flugzeug wieder sicher auf den Boden zu bringen. Hier einige der gefährlichsten Flughäfen der Welt und warum sie als besonders „schwierig“ gelten.
1. Honduras: Toncontin International Airport
Für die Landung auf diesem Flughafen brauchen Piloten eine spezielle Ausbildung. Der Toncontin International Airport hat die weltweit kürzeste Start- und Landebahn aller Flughäfen, die kommerzielle Flüge anbieten. Dazu kommt die Umgebung des Flughafens, die erfordert, dass der Pilot das Flugzeug schnell absenken muss, bevor es auf die Landebahn aufsetzt. Bringt der Pilot das Flugzeug nicht rechtzeitig zum Stehen, schießt es am Ende über eine 65-Fuß-Klippe hinaus. Kommen noch schlechte Wetterbedingungen hinzu, wird der Anflug nahezu unmöglich.
Nach mehrfachen Abstürzen sollten kommerzielle Flüge eigentlich nicht mehr auf diesem Flughafen landen, dieser Plan wurde aber nie verwirklicht.
2. UK: Gibraltar International Airport
Der internationale Flughafen von Gibraltar ist wegen seiner außergewöhnlichen Lage gefährlich. Dazu kommen häufig sehr widrige Wetterbedingungen und starke Winde, die einen Anflug sehr schwierig machen. Besonders zu erwähnen sind die berüchtigten Levantewinde, die eine starke rauchartige Wolke bilden, wenn sie auf Landmassen treffen. Südwestwinde führen zu starken Abwinden, die unangenehme Turbulenzen erzeugen. Piloten können diese extremen Wettersituationen noch nicht einmal an einem Flugsimulator üben.
Dazu kommt, dass eine vierspurige Autobahn mitten über die Start- und Landebahn führt. Eigentlich stoppen Barrieren den Verkehr, wenn ein Flugzeug im Anflug ist. Aber das hält Schaulustige nicht davon ab, ein Foto zu machen, wenn ein Flugzeug landet.
3. Neuseeland: Gisborne Airport
Über die Start- und Landebahn des Gisborne Airport führt eine Eisenbahnstrecke, die auch heute noch aktiv in Betrieb ist. Damit es nicht zu Kollisionen zwischen einem landenden Flugzeug und der Eisenbahn kommt, müssen die Fahr- und Flugpläne sorgfältig aufeinander abgestimmt werden.
Oft kreuzen sich die Wege von Zug und Flugzeug fast, was für Schaulustige ein atemberaubender Anblick ist. Es kommt auch vor, dass ein Zug anhalten muss, wenn ein Flugzeug im Anflug ist.
Gott sei Dank gab es bisher auf diesem Flughafen trotz der schwierigen Bedingungen noch keine Unfälle.
4. Nepal: Lukla Airport
Mitten im Himalaya liegt einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt. Auf einer Höhe von 9000 Fuß ist Lukla einer der höchsten Flughäfen weltweit. Alle Bergsteiger, die den höchsten Berg der Erde besteigen wollen, unweigerlich auf dem Flughafen Lukla landen müssen.
Die Landebahn ist extrem kurz und an ihrem Ende wartet ein 2000 Fuß tiefer Abgrund. Ein Ende der Landebahn hat ein Gefälle von 12 Grad nach oben. Zu diesen Schwierigkeiten kommt noch die extreme Höhe des Flughafens und oft schlechtes Wetter, das sich häufig sehr schnell ändern kann. Oft ist die Sicht eingeschränkt.
5. St. Marteen: Princess Juliana International Airport
Der “Princess Juliana International Airport” auf der Karibikinsel ist eine der bekanntesten Flughäfen der Welt. Er ist auch eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel.
Einer der beliebtesten Strände der Insel liegt nur wenige Meter von der Landebahn entfernt. Hier finden sich nicht nur Sonnenhungrige ein, sondern auch Flugzeugfans. Flugzeuge fliegen nur knapp über die Köpfe der Urlauber hinweg. Ein spektakulärer Anblick.
Die Landebahn ist nur durch eine kleine Autobahn und einen dünnen Drahtzaun vom Strand getrennt. Viele Urlauber halten sich am Zaun fest, während ein Flugzeug landet. Dabei entstehen Windgeschwindigkeiten von fast 100 Meilen pro Stunde und die Touristen haben Spaß daran, diesen Kräften zu trotzen.
6.Bhutan: Paro Airport
Auch der Flughafen von Bhutan liegt inmitten von bis zu 5000 m hohen Bergen. Nur wenige Piloten können diesen Airport anfliegen. Die Flugzeuge kommen den einheimischen Häusern beim Landen beunruhigend nahe. Die Piloten haben nur einen kurzen Blick auf die Landebahn, es gibt kein Radarsystem zur Unterstützung. Sie müssen das Flugzeug manuell landen. Eine echte Herausforderung.
Als wäre das nicht schon schwierig genug, gibt es an windigen Tagen mächtige Turbulenzen, die das Landen noch schwieriger machen, als es ohnehin schon ist. Kein Wunder, dass dieser Flughafen mit zu den gefährlichsten weltweit gehört.
7. Grönland: Narsarsuaq Airport
Dieser Flughafen war ursprünglich ein Luftwaffenstützpunkt, gebaut im 2. Weltkrieg. Heute nutzen Passagiere den Flughafen oft als Umsteigeflughafen.
Das Gefährliche an diesem Flughafen sind die gefrorenen Start- und Landebahnen. Es erfordert vom Piloten viel Mut und Können, auf einer gefrorenen Bahn zu starten und noch viel mehr zu landen.
Neben einer vereisten Landebahn gibt es oft tückische Winde und Nebel, der die Landung sehr erschweren kann.
Ein weiteres Problem sind aktive Vulkane, die sich in nächster Umgebung des Flughafens befinden. Sie spucken regelmäßig Asche und machen eine Landung noch schwieriger.
8. Schottland: Barra International Airport
Wer möglichst nahe am Meer landen will, ist in Schottland genau richtig. Der Flughafen Barra liegt nur 5 Meter über dem Meeresspiegel an einer Sandbucht. Die Insel Barra gehört zu den abgelegenen Äußeren Hebriden. Die Start- und Landebahn liegt so nahe am Wasser, dass die Flut sie vollständig überflutet.
Deshalb muss der Pilot das Wetter beim Anflug sehr genau beobachten. Außerdem sind Anflüge nur zu bestimmten Tageszeiten möglich und richten sich nach der Flut.
Aufpassen muss er auch auf Einheimische und Urlauber, die die Strandpiste gerne nutzen, um bei Spaziergängen Herzmuscheln zu sammeln.
9. Saba: Juancho E. Yrausquin Airport
Auf der Karibikinsel Saba war der Bau eines Flughafens sowieso ein Problem, da es einfach keinen geeigneten Ort gab. Jeder Platz auf der Insel schien einfach zu gefährlich für einen Flughafen.
Dennoch wurde dann der Juancho E. Yrausquin Airport gebaut.
Der Anflug ist gefährlich. Auf der einen Seite der Landebahn geht es steil den Berg hinauf. Auf der anderen Seite sowie an beiden Enden der Landebahn wartet gleich das Meer. Es ist unmöglich, das Flugzeug im Notfall ausrollen zu lassen, da die Landebahn nur 400 lang ist. Damit zählt die Landebahn des Flughafens auf Saba zu den kürzesten der Welt.
10. Korfu: Kerkyra International Airport
Auch den Flughafen der griechischen Insel Korfu dürfen nur erfahrene Piloten anfliegen. Die Start- und Landebahn liegt zwischen zwei Hügeln. Das allein ist schon nicht ganz einfach. Dazu kommt aber auch noch, dass eine Hauptstraße nur wenige Meter neben und hinter dem Rollfeld verläuft. Diese Straße muss über eine Ampelanlage gesperrt werden, wenn sich ein Flugzeug im Landeanflug befindet.
Sonst ist die Gefahr einer Kollision zwischen einem Flugzeug und einem Fahrzeug viel zu groß.
All das macht den Flughafen auf den Insel Korfu zu einem der gefährlichsten der Welt, der nur von Piloten mit Können und Erfahrung angeflogen werden kann.