Bis ins 20. Jahrhundert hinein war das Abbinden der Füße ein ganz normaler Brauch für chinesische Frauen, der vermutlich sogar bis ins 10. Jahrhundert zurückreicht. Das gewünschte Ziel dieser äußerst schmerzhaften Prozedur waren winzig kleine Füße von 10 cm Länge, die in speziellen, bunte Seidenschuhen steckten und für einen kindlichen tippelnden Gang sorgten.
Die Prozedur zur Erreichung solch eines Lotusfußes, auch Lilienfuß genannt, begann mit 5-8 Jahren. Die Mädchenfüße wurden eng und nass bandagiert, die Zehen bis auf den großen Zeh gebrochen und die Mädchen gezwungen, in kleinen Schnabelschuhen zu laufen. Diese Prozedur wurde so lange gesteigert, bis der gesunde Fuß zu einem winzigen Klumpfuss degeneriert war und die Frau keine längeren Strecken mehr damit laufen konnte. Im Durchschnitt waren diese Füße auf 13-14 cm gestaucht und gingen mit vielen medizinischen Komplikationen einher, wie abgestorbenen Zehen, verfaulter Haut und eitrigen Entzündungen.
Doch das enorme Schönheitsideal der kleinen Füßchen und des tippelnden Ganges ließ die Familien an diesem Brauch für ihre Töchter festhalten bis er 1949, nach Gründung der Volksrepublik China unter Mao Zedong, endgültig verboten wurde.
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Plastik kann je nach Art und Umweltbedingungen bis zu 1.000 Jahre brauchen, um vollständig abgebaut zu werden. Während dieser Zeit kann es in kleinere Partikel, sogenannte Mikroplastik, zerfallen, die eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und die Gesundheit von Tieren und Menschen darstellen. Diese langlebigen Abfälle betonen die Notwendigkeit, den Plastikverbrauch zu reduzieren und recycelbare Materialien zu fördern.