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17 spannende Fakten rund um Portugal

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Bom Dia! (Übersetzt „Guten Tag“) Portugal hat eine ganz Menge mehr als „nur“ einen mehrmaligen Weltfußballer zu bieten: Eine bewegte Geschichte, schier endlose Küstenzüge, untypische Kultur und kulinarische Feinheiten für jeden Geschmack sind nur einige der Vorzüge, durch die das Land auf der iberischen Halbinsel zu gefallen weiß.

Doch auch ist Portugal als Urlaubs- und Reiseziel für uns Deutsche ein sehr beliebtes Ziel. Denkt doch nur mal an Madeira und die wunderschöne Natur dort. Nicht nur ist es traumhaft schön, sondern es hat auch sehr viel zu bieten. Heute zeigen wir dir an dieser Stelle die 17 spannenden Punkte zur südeuropäischen Republik, die teils selbst Einheimische überraschen dürften!

1. Auf der „falschen“ Spur

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Autofahren ist in vielen Punkten ein Vorgang, der von eingeübter Gewohnheit lebt. Umso schwerer tun sich manche Menschen mit der Umstellung, wenn sie in England plötzlich die Regeln des Linksverkehrs befolgen müssen. Kaum zu glauben, dass er auch in Portugal zunächst dem Gesetz entsprach!

Keine hundert Jahre ist es her, dass sich die ersten PKW auf den Straßen von Lissabon wie in London durch die Straßen geschlängelt haben: Erst am 1. Juni 1928 hat sich Portugal offiziell vom englischen Vorbild emanzipiert und den vor allem durch Napoléon verbreiteten Rechtsverkehr im eigenen Land übernommen. Weiter gehts mit Punkt zwei…

2. Eine alte Allianz

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„Ein wahrer Diplomat ist ein Mann, der zweimal nachdenkt, bevor er nichts sagt“, pflegte bereits Winston Churchill zu sagen. Gleichzeitig ist die Bedeutung der wohl Gewählten Worte natürlich nicht erst dem legendären britischen Premierminister bewusst gewesen: Tatsächlich hält kein diplomatisches Bündnis auf der ganzen Welt länger als jenes zwischen Portugal und England!

Ein auf Lateinisch verfasster Vertrag wurde bereits 1373 von König Eduard III. sowie König Ferdinand I. und Königin Eleanor in der Londoner St. Paul’s Cathedral unterzeichnet, um „ewige Freundschaft, Einheit und Allianzen“ zu beschwören. 1386 wurde das englisch-portugiesische Bündnis im Vertrag von Windsor schließlich ratifiziert.

3. In Porto Veritas

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Wo wir uns nun schon so tief gehend mit der Beziehung zwischen England und Portugal befassen, sei es nicht unterschlagen: Bei all der Einheit und all dem Einfluss aufeinander gibt es genauso gewisse Meinungsverschiedenheiten zwischen Vertretern beider Nationen. Eine bedeutende Frage ist dabei die nach dem Ursprung des beliebten Portweins!

In der allgemeinen Wahrnehmung ist er untrennbar mit dem Staat auf der iberischen Halbinsel verknüpft – manch ein Engländer ist allerdings der Meinung, dass er im 17. Jahrhundert durch die Vermengung von Wein aus der Douro-Region und Brandy „entdeckt“ worden sei. Stolze Portugiesen verweisen an dieser Stelle wiederum gern auf ihrerseits schon lange vorher erschlossene Prozesse zum Gärungsstop. Hauptsache, er schmeckt, oder?

4. Das Land der langen Küsten

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Ein bisschen Geografie zum Einstieg gefällig? Im weltweiten Vergleich gehört Portugal mit einer Gesamtfläche von ungefähr 92.000 Quadratkilometern gewiss nicht zu den größten Nationen unseres Erdballs. Umso beachtlicher ist deshalb, wie viele Küstenkilometer die Republik vorweisen kann: nämlich beinahe 3000! Der Name das Land der langen Küste wird Portugal also gerecht.

Allein das Festland verpasst die Vierstelligkeit mit ungefähr 950 Kilometern Küste nur knapp, während ein beträchtlicher Anteil durch die oftmals wahrlich wunderschönen Inselgruppen vor dem westlichsten Punkt Kontinentaleuropas ausgemacht wird. So tragen zum Beispiel die steil abfallenden Küsten Madeiras rund 250 und die Azoren sogar etwa 670 Kilometer Länge bei. Weiter gehts mit Punkt 5…

5. Eine Karnevalshochburg als Hauptstadt?

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Nicht immer war das Verhältnis zwischen Frankreich und Portugal so entspannt und harmonisch wie zur heutigen Zeit: Aufgrund des Feldzugs Napoleon Bonapartes auf der Iberischen Halbinsel zog sich König Johann VI. samt seines Hofs im Jahre 1807 nach Brasilien zurück, das damals eine portugiesische Kolonie war.

Zwischen 1815 und 1821 fungierte Rio de Janeiro aus diesem Grund als Hauptstadt des Königreiches von Portugal und Brasilien! Die Stadt am Zuckerhut trat ihren Status schließlich wieder ab, nachdem die Franzosen mithilfe britischer Truppen vertrieben werden konnten; im Zuge der liberalen Revolution war Portugal im Anschluss erstmals eine eigene Verfassung beschieden.

6. Wenn Portugiesen „Au revoir“ sagen…

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… verabschieden sie sich in der Tat mit Vorlieb nach Frankreich: Etwa eine Million Menschen mit portugiesischen Wurzeln haben ihren Lebensmittelpunkt in die Grande Nation verlegt, womit sie mit gewissem Abstand die größte Gemeinschaft von eingewanderten EU-Bürgern stellen.

Für gewöhnlich gelten die ansässigen Portugiesen – etwa die Hälfte von trägt die doppelte Staatsbürgerschaft – als gut integriert; in vielen französischen Städten finden sich nicht zuletzt deshalb immer wieder portugiesische Läden oder Gastronomiebetriebe im Straßenbild wieder. Kein Wunder also, dass die Stimmung bei Gastspielen der Seleção Portuguesa de Futebol in der Regel herausragend ist! Unser Punkt 6 wird dich vielleicht überraschen…

7. Dem Entdecker eine Brücke

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Vasco da Gama hat den Seeweg gen Indien um das Kap der Guten Hoffnung entdeckt und ist zu Recht Portugals ganzer Stolz, wenn es ums Maritime geht. Eine nach ihm benannte Brücke sollte dem legendären Status des 1524 verstorbenen Seefahrers also gerecht werden. Vorhang auf für die Ponte Vasco da Gama!

Nicht weniger als die längste Brücke Europas ist das Ergebnis einer dreijährigen Bauphase (zwischen 1995 und 1998) gewesen. Mittlerweile hat die Schrägseilbrücke über den Fluss Tejo ihren prestigeträchtigen Titel zwar an die Krim-Brücke in der Ukraine (2018 eröffnet) verloren, doch ihren Zweck erfüllt die fast 900 Millionen US-Dollar teure Konstruktion unverändert: Auf insgesamt knapp 17,2 Kilometern verbindet sie Lissabon mit Montijo, Alcochete und Setúbal.

8. Die Stadt der Sieben Hügel

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Nicht nur für Rom haben Sieben Hügel eine besondere Bedeutung: Schon die Gründung von Lissabon trug sich auf einer Erhöhung zu, wovon das Castelo São Jorge bis heute anschaulich Zeugnis liefert. Im Laufe der Geschichte wurde die Zahl der relevanten Hügel je nach aktueller Erkenntnislage erhöht, wobei die erste dokumentierte Erwähnung der, bis heute geläufigen Sieben Hügel auf das Jahr 1620 zurückgeht.

Der Autor Frei Nicolau de Oliveira hat sie dort in einem Sachbuch zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt aufgeführt: Neben Castelo machen São Vicente, São Roque, Santo André, Santa Catarina, Chagas sowie Sant’Ana das Septett aus. Bis heute charakterisieren sie das Stadtbild Lissabons – gemeinsam mit vielen weniger berühmten Hügeln!

Der Autor Frei Nicolau de Oliveira hat sie dort in einem Sachbuch zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt aufgeführt: Neben Castelo machen São Vicente, São Roque, Santo André, Santa Catarina, Chagas sowie Sant’Ana das Septett aus. Bis heute charakterisieren sie das Stadtbild Lissabons – gemeinsam mit vielen weniger berühmten Hügeln!

9. Finnische Flaggen-Einflüsse?

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Der bewegten Geschichte des Landes entsprechend hat auch die Landesflagge von Portugal zahlreiche Änderungsprozesse vollzogen. Während die heutige Fassung seit 1911 genutzt wird und als Symbol für das republikanische Portugal gilt, erinnert ihr Ur-Vorläufer eher an Skandinavien: Ab 1095 ging das Wappenschild des Heinrich von Burgund als erstes bekanntes Zeichen für Portugal in die Geschichte ein.

Der Stammvater des ersten Königshauses nutzte ein blaues Kreuz auf zumeist silbernem Grund – ein Design, das gewisse Ähnlichkeit mit der Flagge Finnlands birgt. Ein Einfluss besteht jedoch genauso wenig wie damals eine Verwechslungsgefahr, denn die finnische Blaukreuzflagge („siniristilippu„) ist erst seit 1918 im Einsatz!

10. Die Bibliothek, die Rekorde bricht

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Natürlich gibt es nicht nur über, sondern auch in Lissabon selbst eine ganze Menge Bücher. Die bekannteste Adresse ist in diesem Zusammenhang zweifelsohne die Livraria Bertrand, bei der es sich um die älteste, durchgehend in Betrieb gehaltene Bibliothek der Welt handelt!

Bereits 1732 haben sich die Einwohner der Stadt hier mit Lesestoff versorgt, was der ehrwürdigen Einrichtung sogar einen Eintrag im wohlbekannten Guinness-Buch der Rekorde eingebracht hat. Wer sich einen persönlichen Eindruck von der Livraria Bertrand verschaffen möchte, wird in den Hausnummern 73 bis 75 in der Rua Garrett (Stadtteil Chiado) fündig. Aber bitte keine lauten Gespräche vor Ort!

11. Hunderttausende Freunde sollt ihr sein

Bild: Jacob Lund / Shutterstock.com

Nicht nur hinsichtlich der längsten Brücke Europas mussten Portugal und Lissabon eine weltweit führende Rolle inzwischen abgeben: Der mitgliederstärkste Fußballverein der Erde kommt dieser Tage aus Deutschland, denn mit 291.000 eingetragenen Supportern (Stand November 2018) ist keiner zahlreicher besetzt als der FC Bayern München.

Direkt an zweiter Stelle allerdings folgt mit Benfica Lissabon der ehemalige Spitzenreiter! Sport Lisboa e Benfica ist seinerseits portugiesischer Rekordmeister und weiß 231.200 treue Unterstützer in seinen Reihen (Stand Dezember 2018). Ihre Heimspiele tragen die nach Möglichkeit in scharlachrot auflaufenden Águias (zu deutsch Adler) im 2003 eröffneten Estádio da Luz aus, das knapp über 65.000 Zuschauer fasst.

12. Auf den Schwingen des Schicksals

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Was dem Deutschen sein Weltschmerz ist, ist dem Portugiesen sein Fado! Dabei handelt es sich um ein musikalisches Vortragsgenre, das eng mit der Kultur des Landes verwoben ist. Der Name geht auf das lateinische Wort „fatum“ zurück und bezeichnet somit das Schicksal – entsprechend melancholisch, schwermütig und sehnsüchtig fallen die Lieder der vor allem in Lissabon.

Auch in Coimbra auftretenden Künstler und Künstlerinnen in der Regel aus. Verlorene Liebe, vergangene Zeiten, Heimweh oder eine schwer zu beschreibende Schwere prägen die Texte der „Lissaboner Schicksalsmusik“, die sich seit dem November 2011 sogar zum sogenannten immateriellen Weltkulturerbe der Unesco zählen darf!

13. Maria und das Geld

Bild: jesterpop / Shutterstock.com

Wie eingangs angedeutet dürfte Cristiano Ronaldo mit großem Abstand der bekannteste Portugiese unserer Zeit sein. Oder was denkt ihr? Der Europameister und mehrfache Weltfußballer gehört dank hoch dotierter Spielerverträge und Werbedeals mit Sicherheit auch zu den wohlhabendsten Staatsbürgern.

Doch angeführt wird die Reichenliste von einer Frau: Wie das für seine entsprechenden Einschätzungen bekannte US-Magazin Forbes feststellte, beläuft sich das Vermögen von Maria Fernanda Amorim auf etwa 4,17 Milliarden Euro. Es handelt sich dabei um die Witwe des 2017 verstorbenen Unternehmers Américo Amorim, der mit dem familiengeführten Mischkonzern Corticeira Amorim auf dem Korkmarkt äußerst erfolgreich war. Unser Punkt 14 wird dich überraschen…

14. Von der Kunst des Frittierens

Bild: Rawpixel.com / Shutterstock.com

Japan gilt gerade nach heutigen Maßstäben als extrem homogen zusammengesetzte Gesellschaft. Eine entsprechend schwere Aufgabe wurde den portugiesischen Jesuiten deshalb zuteil, die das Land der aufgehenden Sonne im 16. Jahrhundert bereist haben, um dort ihre religiöse Kunde zu verbreiten… wobei ihre versuchte Einflussnahme nicht vollends erfolglos blieb.

Während sich die Bewohner der asiatischen Inselgruppe eher weniger für die Inhalte der Missionierung begeistern konnten, stieß das von den Gästen gepflegte Prinzip des Tempura schnell auf Begeisterung. Darunter verstehen Portugiesen wie Japaner heutzutage eine Variante der Zubereitung, bei der zum Beispiel Meeresfrüchte, Pilze oder verschiedene Gemüsesorten in einem Teigmantel frittiert werden. Itadakimasu!

15. Katharina und die Tea Time

Bild: mama_mia / Shutterstock.com

Kommen wir zu guter Letzt noch einmal auf den freundschaftlichen Wettstreit auf zumeist kulinarischer Ebene zurück, der Portugal und England auf charmante Art und Weise miteinander verbindet. So ist nicht nur der Ursprung des Portwein weniger eindeutig, als man womöglich denken mag: Die untypisch mit der Kultur des Inselvolks assoziierte Tea Time soll maßgeblich von iberischem Importgut beeinflusst worden sein!

Dahinter steckt die portugiesische Infantin Katharina von Braganza, die den englischen König Karl II. geheiratet und somit zur Verbreitung des Heißgetränks ab 1662 beigetragen hat – Jahre, bevor die Engländer vor allem durch ihre indischen Kolonien umso mehr auf den Geschmack gekommen sind.

16. Ein überraschender Importschlager

Bild: Travel mania / Shutterstock.com

Der Kabeljau ist in unserem Land der Stunde als Bacalhau bekannt und keinesfalls aus der portugiesischen Küche wegzudenken. Durchschnittlich verzehrt jeder Staatsbürger mehrere Kilos im Jahr; einen höheren Pro-Kopf-Verbrauch gibt es sonst nirgendwo auf der Welt! Sowohl zur Vor- als auch zur Haupt- oder Nachspeise landet der aufwändig und geduldsam getrocknete Stockfisch auf den Tellern der Nation.

Entsprechend häufig kommt der Kabeljau wahrscheinlich auch in den Gewässern der ibirischen Halbinsel vor, nicht wahr? Weit gefehlt: Um dem beachtlichen Bedarf der Bevölkerung gerecht zu werden, ist Portugal auf umfangreiche Importe angewiesen – die meisten der verzehrten Stockfische stammen eigentlich aus Norwegen.

17. Mein Hafen, mein Boot, mein Wein

Bild: spatuletail / Shutterstock.com

Die immense Bedeutung des Portweins für die portugiesische Kultur und Geschichte lässt sich wahrscheinlich kaum besser verdeutlichen: Ab dem 18. Jahrhundert wurden spezielle Boote eingesetzt, die eigens auf den optimalen Transport von Portwein-Fässern ausgelegt waren.

Eine Besatzung von immerhin sechs Mann war für gewöhnlich notwendig, um die etwa 20 Meter langen Fortbewegungsmittel fachgerecht zu beladen und von den Weinregionen des Douro-Tals aus sicher ans Ziel zu bringen – meist lag das in Porto oder Vila Nova de Gaia. In ihrem Zweck sind die sogenannten Rabelo-Boote längst effizienteren Methoden gewichen, doch für bestimmte Feste und touristische Attraktionen kommen sie weiterhin zum Einsatz!





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Delfine nutzen individuelle Pfeiflaute, um sich gegenseitig zu identifizieren, ähnlich wie Menschen Namen verwenden. Diese einzigartigen Pfeiflaute dienen der Kommunikation und dem sozialen Zusammenhalt innerhalb der Gruppe. Studien haben gezeigt, dass Delfine auf ihren eigenen "Namen" reagieren und ihn sogar nachahmen können, um die Aufmerksamkeit anderer Delfine zu erregen.