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11 Lost Places: So haben Sie Nordrhein-Westfalen noch nie erlebt!

Bild: RockerStocker / Shutterstock.com

Diese Orte finden Sie in keinem herkömmlichen Reiseführer. Egal ob Sie selbst in Nordrhein-Westfalen leben oder nur zu Besuch sind — wir sind uns sicher, dass Sie das deutsche Bundesland so noch nie erlebt haben. Abseits der bekannten Sehenswürdigkeiten gibt es in Nordrhein-Westfalen so einige Geheimtipps. Viele von ihnen sind nur wenige Minuten von den touristischen Städten wie Aachen, Bochum, Duisburg, Dortmund, Essen oder Münster entfernt.

Reisen Sie mit uns in die Vergangenheit. Entdecken Sie verlassene Fabriken, Krankenhäuser oder auch Militärgelände. Doch aufgepasst, auch wenn wir uns bei der Erstellung der Liste bemüht haben aktuelle Lost-Places zu finden, kann sich dies schnell ändern. Die meisten Gebäude sind bereits sehr alt und baufällig. Daher ist der Zutritt nicht nur gefährlich, sondern manchmal sogar verboten! Informieren Sie sich mithilfe unserer Bilder und Texte über die Lost-Places. So begeben Sie sich weder in Gefahr, noch wird der Charme dieser verlassenen Orte zerstört.

1. Industriedenkmal Kokerei Hansa, Dortmund

Bild: Petr Brezina / Shutterstock.com

Nicht nur Interessenten der Industriekultur kommen bei einem Besuch der Kokerei Hansa in Dortmund auf ihre Kosten. Über 10,7 Hektar umfasst das Gelände der ehemaligen Zentralkokerei. Zwischen 1928 und 1992 wurde hier Koks hergestellt. Dabei galt die Anlage zwischenzeitlich sogar als die Größte des Ruhrgebiets. Zu Hochzeiten wurden beispielsweise bis zu 5200 Tonnen Koks am Tag produziert.

Mittlerweile ist die Kokerei stillgelegt. Dennoch ist sie kein herkömmlicher Lost-Place. Seit dem Jahr 1998 zählt die Kokerei Hansa Dortmund als Industriedenkmal. Im Zuge dessen wurden Besucherpfade errichtet und einige Bereiche saniert und umgebaut. Trotz einer Kletterhalle hat die stillgelegte Firma ihren Zauber nicht verloren.

2. Zeche Zollverein, Essen

Bild: A G Baxter / Shutterstock.com

Der „Eiffelturm von Paris“ ist ein international anerkanntes Wahrzeichen. Anders hingegen sieht es mit dem „Eiffelturm des Ruhrgebietes“ aus. Dennoch ist er den Ansässigen und Touristen in Zusammenhang mit der 1986 stillgelegten Zeche Zollverein bekannt. Im Mittelpunkt des ehemaligen Steinkohlebergwerks in Essen erstreckt sich unter anderem ein 55 Meter hohes Doppelbockfördergerüst. Ein Blick in den darunterliegenden Schacht führt über 1040 Meter in die Tiefe! Bereits kurz nach der Schließung stand die Schachtanlage XII unter Denkmalschutz und wurde als UNESCO-Welterbe deklariert.

Mittlerweile hat sich der ehemalige Industriestandort in ein Freizeitareal verwandelt. So befindet sich hier sogar ein Casino. Weiterhin können Sie seit mittlerweile zehn Jahren die Dauerausstellung des Ruhrmuseums im Zeche Zollverein besuchen.

3. Burg Hardenstein

Bild: mitifoto / Shutterstock.com

Die Burg Hardenstein wurde ursprünglich als einfaches Turmhaus errichtet. Doch seit dem Bau zwischen 1345 und 1354 hat sich einiges verändert. Es folgten weitere Bauphasen in denen die Burg Hardenstein erweitert wurde. Sie diente jedoch weiterhin vorwiegend als Wohnsitz für ihre Besitzer. Seit dem 18. Jahrhundert ist die Burg jedoch unbewohnt. Daher droht das Bauwerk immer mehr zu verfallen.

Heute können Sie gemeinsam mit Ihrer Familie zurück in das Mittelalter reisen. Die verlassene Burgruine liegt sehr idyllisch auf einer Lichtung im Muttental. Das Gebiet können Sie sowohl mit dem Auto, dem Zug oder sogar mit dem Schiff erreichen. Gleichzeitig bietet sich eine Wanderung entlang des Bergbaurundweges Muttental zu dem faszinierenden Lost-Place an.

4. Kampfpanzer M47 Patton – Truppenübungsplatz bei Aachen

Bild: RockerStocker / Shutterstock.com

Der nächste Ort ist etwas ganz besonderes. Mitten im Naturschutzgebiet Brander Wald zwischen Aachen und Stolberg können Sie eine außergewöhnliche Entdeckung machen. Bei einem gemütlichen Spaziergang haben Sie die Chance ausgemusterte Kampfpanzer aus der Nähe zu betrachten. Auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes steht beispielsweise der M47 Patton. Dieser wurde nach dem Kommandeur George S. Patton benannt.

Das Besondere daran ist, dass von dem M47 Kampfpanzer damals nur eine geringe Stückzahl angefertigt wurde. Die Fahrzeuge dienten früher eher als Zwischenlösung und wurden schnell abgelöst. Somit sind die heutigen Hartziele der Truppenübungen eines der wenigen Möglichkeiten, um diese Art von Panzer live zu erleben.

5. Alter Bahnhof von Solingen

Bild: Irina Fischer / Shutterstock.com

Leider ist die Zahl der verbliebenen Lost-Places in den vergangenen Jahren stets zurückgegangen. Durch Abrisse, Umbauten und Modernisierungen gibt es nur noch wenige verlassene Orte in Nordrhein-Westfalen. Einer davon war unter anderem der Alte Bahnhof von Solingen. Wo einst einmal reger Zugverkehr herrschte, warten erholsame Spaziergänge oder kulinarische Highlights auf Sie. Durch die Eröffnung eines Restaurants wurde der alte Bahnhof zu neuem Leben erweckt. 

Wird der ehemalige Hauptbahnhof der Stadt bald in Vergessenheit geraten? Hier sehen Sie noch einmal ein Bild des bereits stillgelegten Bahnhofs. Seit 2006 hält kein Zug mehr an dem im Jahr 1890 unter dem Namen Solingen Süd eröffneten Bahnhof.

6. Victoria Barracks, Werl

Bild: Duq Images / Shutterstock.com

Heute erinnern nur noch Erzählungen oder Bilder, so wie dieses hier, an das ehemalige Militärgelände im Werler Stadtwald. Erst im Jahr 2018 wurden die Überreste der früheren Kasernenanlage abgerissen. Vor allem die Kirche war ein beliebtes Fotomotiv für Urbexer. In den sogenannten Victoria Barracks waren sowohl kanadische als auch britische Streitkräfte stationiert. Zudem wurde der Standort von einem kanadischen Radiosender genutzt.

In den kommenden Jahren soll auf dem Gelände ein Naherholungsgebiet entstehen. Ein Highlight soll dabei ein Aussichtsturm werden. Die barrierefrei zugängliche Plattform soll für die Besucher aus Nah und Fern einen Blick über das Ruhrgebiet, das Münster- und Sauerland bieten.

7. Landschaftspark in Duisburg

Bild: Shaun Cook / Shutterstock.com

Im Jahr 1901 begann der Bau eines Hüttenwerks in Duisburg-Meiderich. Elf Jahre später dienten fünf Hochöfen zur Produktion von Hämatit-, Gießerei und Stahlroheisen. Trotz einer umfassenden Modernisierung nach den beiden Weltkriegen musste das Werk im Jahr 1985 für immer geschlossen werden. In den folgenden Jahren wurde über den weiteren Werdegang des Hüttenwerks entschieden. Im Jahr 1991 begannen die Planungen für einen Landschaftspark. Mittlerweile ist dieser seit 25 Jahren für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Fläche des Landschaftsparks in Duisburg-Nord umfasst 180 Hektar. Er zählt zu einem der schönsten Stadtparks der Welt. Dadurch reisen Menschen aus der ganzen Welt nach Duisburg. Auch wenn der Landschaftspark kein typischer verlassener Ort ist, ist er dennoch eine Reise wert. Hier erfahren Sie mehr über die Highlights der Industriegeschichte.  

8. Stillgelegter Bahnhof von Dahlerau

Bild: Stefan Bernsmann / Shutterstock.com

Der Personenverkehr ist an diesem Bahnhof bereits seit 1976 eingestellt. Anstelle von Zügen bringen nun Busse die Einwohner und Gäste von A nach B. Durch ein prägendes Ereignis bleibt die Zugstrecke von Dahlerau dennoch in Erinnerung. Am 27. Mai 1971 ereignete sich nämlich ein tragischer Unfall, bei dem 46 Menschen ums Leben gekommen sind. Das Zugunglück ereignete sich am Abend durch den Zusammenprall eines Güterzuges mit einem sogenannten Schienenbus.

Der Großteil der Fahrgäste waren Schulkinder, die gemeinsam mit den Lehrern und Begleitpersonen auf dem Nachhauseweg waren. Dabei starben jedoch 41 Kinder und fünf Erwachsene. Heute ist der Bahnhof in Privatbesitz. Auch wenn Sie den ehemaligen Bahnhof nicht betreten dürfen, können Sie ihn von der Ferne aus betrachten.

9. Das historische Klärwerk von Krefeld

Bild: Manninx / Shutterstock.com

Die erste Reinigungsanlage der Stadt Krefeld wurde im Jahr 1909 errichtet. Auch über 100 Jahre später steht das Klärwerk noch an der gleichen Stelle. Nahezu unverändert bot es Jahre lang einen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Kläranlagen. Zugleich war es ein architektonisches Highlight! Bis in den 1960er Jahren wurde das Gebäude als Klärwerk genutzt. Später diente es als Abwasser-Pumpwerk, bis es schlussendlich leerstand. Der Zustand der verlassenen Anlage hat sich seither von Jahr zu Jahr verschlechtert. 

Seit den vergangenen Jahren setzen sich vier Freunde für den Erhalt der ehemaligen Reinigungsanlage ein. Anstelle eines Abrisses sollen die Innenräume modernisiert werden. Da das verlassene Gebäude immer wieder Opfer von Vandalismus wurde, ist es nun kameraüberwacht. Der Zutritt ist außerdem verboten.

10. In Erinnerung an Immerath

Bild: Norman Nick / Shutterstock.com

Jahrelang war Immerath als das Geisterdorf von Nordrhein-Westfalen bekannt. Doch wie kam es soweit, dass der Stadtteil von Erkelenz plötzlich kaum mehr Einwohner zählte? Zu Hochzeiten lebten knapp 1500 Einwohner in der Ortschaft. Doch im Zuge der zunehmenden Ausweitung des Braunkohletagebaus verließen immer mehr Bewohner Immerath. Etliche Häuser standen leer und Geschäfte blieben geschlossen. Die Straßen waren wie leergefegt. Spätestens ab dem Jahr 2006 fühlte man sich immer mehr wie in einem Horrorfilm. 

Zu diesem Zeitpunkt begann die Umsiedlung der Bewohner in einen neu entstehenden Stadtteil. Dieser zählt ebenfalls zu Erkelenz und bekam einfach nur den Zusatz „neu“. Mittlerweile ist der Braunkohle-Tagebau stark fortgeschritten. Daher erinnern nur noch Bilder an die ehemalige Geisterstadt.

11. Zeche Zollern, Dortmund

Bild: Mankinnovation / Shutterstock.com

Trotz des ähnlichen Namens sollten Sie die Zeche Zollverein nicht mit der Zeche Zollern in Dortmund verwechseln. Dennoch handelte es sich bei beiden um Steinkohlebergwerke, die mittlerweile stillgelegt wurden. Die Zeche Zollern setzt sich dabei aus zwei Schachtanlagen zusammen. Eine davon fungiert heute als Museum. Eigentlich sollte die die Zeche Zollern in den 1960er Jahren abgerissen werden. Doch die einzigartige Bauweise der Maschinenhalle verhinderte dies. Bis heute kann die, für die damaligen Verhältnisse untypische, Eisenfachwerk-Konstruktion bewundert werden. 

In den vergangenen Jahren wurde die verlassene Maschinenhalle umfassend saniert. Wie Sie sehen, kann die Halle mittlerweile betreten werden. Auch wenn es hier kein typischer Lost-Place ist, dient das Bauwerk als ein einzigartiger Fotospot.





Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, warum der Himmel blau ist?

Der Himmel erscheint blau, weil Luftmoleküle das Sonnenlicht streuen. Blaulicht hat eine kürzere Wellenlänge als rotes Licht und wird daher stärker gestreut, was den Himmel für uns blau erscheinen lässt. Dieses Phänomen wird als Rayleigh-Streuung bezeichnet und erklärt auch, warum der Himmel bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang rötlich ist.