Giftige Tiere erwartet man eher Australien oder Südamerika, doch auch in Deutschland gibt es mittlerweile immer mehr Gifttiere. Grund dafür sind die Globalisierung und die globale Erwärmung. Durch das milder werdende Klima in Deutschland breiten sich giftige Tiere aus dem südeuropäischen Raum zu immer größeren Zahlen auch in Deutschland aus. Manche Arten gelangen sogar über Schiffe mit Lebensmittellieferungen oder durch Reisende nach Deutschland und breiten sich dann hier aus.
Bei den Tieren handelt es sich nicht etwa um große Raubtiere, sondern eher um kleine Krabbeltiere. Wir haben recherchiert um Ihnen genau die Tiere zu zeigen, von denen Sie Abstand halten sollten. Sehen Sie in unserer Bildergalerie, vor welchen 8 giftigen Tieren Sie sich in Deutschland besser in Acht nehmen sollten!
1. Asiatische Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke ist eigentlich in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen beheimatet, ist aber mittlerweile durch Warentransporte und als Mitbringsel von Reisenden auch in Deutschland verbreitet.
Die Asiatische Tigermücke ist vor allem deshalb gefährlich, weil sie Krankheitserreger wie beispielsweise den Zika-Virus, den Chikungunya-Virus überträgt. Auch Fälle von Dengue Fieber sind auf die asiatische Tigermücke zurückzuführen. Diese Krankheiten sind eigentlich in Europa nicht heimisch, werden aber von den Asiatischen Tigermücken in die Region eingeschleppt. Es lohnt sich also in der Natur auf Mückenspray zurückzugreifen, dass auch für die Tropen geeignet ist. Bei verdächtigen Symptomen sollten Sie auch einen Tropenmediziner zu Rate ziehen.
2. Europäische Schwarze Witwe
Die Europäische Schwarze Witwe ist eine eigenständige Art der bekannten Schwarzen Witwe, die vor allem im Mittelmeerraum verbreitet ist. Vereinzelt wurden auch schon Exemplare dieser Art in Deutschland entdeckt, wo sie sich aber noch nicht fest angesiedelt haben.
Ihr Gift ist zwar nicht so stark wie das der Südlichen Schwarzen Witwe, trotzdem kann auch die Europäische Schwarze Witwe für den Menschen gefährlich werden. Die Spinne ist nicht angriffslustig, sollte sie aber trotzdem beißen, können krampfartigen Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck und Muskelkrämpfe die Folge sein. In extremen Ausnahmefällen kann der Biss sogar zum Tod führen. Besonders bei Kindern und älteren Menschen mit schwachem Immunsystem besteht die Gefahr eines gesundheitlichen Risikos.
3. Italienskorpion
Der Italienskorpion ist normalerweise vor allem im Süden und Osten Europas zu finden, wird aber regelmäßig in neue Regionen verschleppt, wo er sich dann ansiedelt. Da das Klima auch in den nördlichen Teilen Europas immer wärmer wird hat er auch dort gute Chancen zu überleben und sich auszubreiten.
Mit 50 mm Länge ist der Italienskorpion die größte Art seiner Gattung. Der Stich des Skorpions ist mit Bienen- oder Wespenstichen zu vergleichen und daher zum Glück für den Menschen weitestgehend ungefährlich. Es ist jedoch bekannt, dass manche Menschen auf sein Gift mit einer allergischen Reaktion reagieren. In diesem Fall ist umgehend ein Arzt aufzusuchen. Der Italienskorpion lebt meist in menschlichen Siedlungsräumen, wo er sich beispielsweise in alten Begrenzungs- oder Hausmauern einnistet.
4. Eichen-Prozessionsspinner
Der Eichen-Prozessionsspinner ist ein Schmetterling, genauer ein Nachtfalter, aus der Familie der Zahnspinner und mittlerweile in fast ganz Europa beheimatet.
Die Brennhaare der Raupe des Eichen-Prozessionsspinners können für den Menschen gefährlich werden. Bei Berührung kann eine Raupendermatitis, eine allergische Hautreaktion, ausgelöst werden. Atmet man die Brennhaare ein sind Reizungen an Mund- und Nasenschleimhaut sowie Bronchitis, schmerzhafter Husten und Asthma mögliche Folgen. Die Brennhaare gibt es in hoher Konzentration in den Nestern des Eichen-Prozessionsspinners, die sich an Bäumen oder auf dem Boden befinden. Wenn Sie also so einen Nachtfalter sehen so betrachten Sie ihn mit nötigem Sicherheitsabstand. So sollten Sie auch keine Probleme bekommen.
5. Ammen-Dornfingerspinne
Die Ammen-Dornfingerspinne ist die gefährlichste Giftspinne Europas. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum, von wo aus sie sich immer weiter vermehrt und ausgebreitet hat. Bisher waren giftige Spinnen vor allem in Australien und Südamerika zu finden, doch nun auch vermehrt in Europa.
Der Biss der Ammen-Dornfinger kann für den Menschen medizinische Folgen haben. Damit ist sie eine der wenigen Spinnenarten in Europa, die tatsächlich für den Menschen gefährlich sind. Der Biss selbst fühlt sich an wie ein Bienen- oder Wespenstich, hat aber weiter reichende Folgen wie Schwindel, Erbrechen, leichtes Fieber oder Kreislaufversagen. Todesfälle sind zum Glück nicht bekannt. Der Tropenmediziner ist hier dringend aufzusuchen.
6. Gelbe Haarqualle
Die Gelbe Haarqualle, umgangssprachlich auch oft als Feuerqualle bezeichnet, findet man vor allem im Atlantik und im Ärmelkanal, doch auch in in Nord- und Ostsee nimmt die Population von Gelben Haarquallen drastisch zu.
Berührt man die feinen Tentakel der Gelben Haarqualle werden Nesselzellen augelöst. Diese durchdringen die Haut mit einem Nesselschlauch und injezieren so Gift in das Opfer. Dadurch wird eine allergische Reaktion ausgelöst, die einer Verbrennung ähnelt. Die Haut rötet sich, schwillt an und brennt. Für gewöhnlich ist das nur unangenehm für die betreffende Person. Bei verstärkten Symptomen oder einer allergischen Reaktion sollte Sie aber dringend einen Arzt aufsuchen.
7. Bananenspinne
Die Bananenspinne, auch Brasilianische Wanderspinne genannt, ist vermutlich über Bananenkisten nach Deutschland eingewandert und gilt als aggressiv und hochgiftig. Daher hat Sie auch ihren Namen.
Die Bananenspinne ist nachtaktiv und jagt in der Dunkelheit. Tagsüber versteckt sie sich an dunklen, feuchten Orten – oft auch in Häusern. Fühlt sich die Spinne bedroht beißt sie schnell, ohne Vorwarnung zu, verabreicht aber nicht immer Gift in die Wunde. Ist jedoch Gift im Spiel, kann der Biss sogar eine tödliche Wirkung haben. Sollte Sie eine solche Spinne in Ihrer Umgebung finden so ist der Kammerjäger die richtige Adresse. Es ist wichtig zu verhindern, dass sich die Spinne weiter in Deutschland ausbreitet. Von eigenmächtigen Fangaktionen ist dringend abzuraten denn die Spinne kann dadurch noch aggressiver werden.
8. Gelbfiebermücke
Die Gelbfiebermücke breitet sich momentan von der Ostküste des Schwarzen Meeres Richtung Westen aus. Noch ist sie nicht in Deutschland angelangt, sollte das Klima aber immer weiter steigen, wird sie auch bald bei uns heimisch werden.
Gelbfiebermücken sind die hauptsächlichen Überträger von Gelbfieber, Dengue-Fieber, Zika-Fieber und einigen anderen Viruserkrankungen. Sie sind perfekt auf das Überleben unter den Menschen angepasst. Der Mensch ist ihr bevorzugter Wirt. Die Gelbfiebermücke kann den ganzen Tag über stechen, ist aber besonder während der Dämmerung aktiv. In Gebieten, wo die Mücken vermehrt auftreten sollten Sie auf jeden Fall einen Mückenschutz, helle und lange Kleidung nutzen. Impfungen gegen Gelbfieber werden für Reisen in die betreffenden Regionen empfohlen.