COVID-19 wird als ein fester Bestandteil in die globale Weltgeschichte eingehen. Später wird es schwer sein, die aktuellen Einschränkungen des täglichen Lebens nachvollziehen zu können. Ein Großteil der Weltbevölkerung hat Zugriff auf Impfstoffe. Dennoch gelingt es nicht, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Immer wieder sorgen neue Mutationen für Aufsehen.
Dennoch gab es in der Weltgeschichte schon weitaus größere Tragödien und Katastrophen, die ebenfalls viele Menschenleben gekostet haben. Es muss nicht immer ein Virus sein, der alles aus der Bahn wirft. Betrachtet man die tödlichen Naturkatastrophen der Vergangenheit wird deutlich, dass der Mensch schon ganz andere Widrigkeiten überstanden hat. Schließlich muss es immer irgendwie weitergehen.
1. Die Flut des Gelben Flusses 1887
Die unglaubliche und zerstörerische Flut des Gelben Flusses ereignete sich im September 1887 und kostete mindestens 900.000 Chinesen das Leben. Andere Schätzungen gehen sogar von 2 Millionen Todesopfern aus. Das Hochwasser bedeckte nach heutigen Annahmen eine Fläche von nicht weniger als 130.000 Quadratkilometern. Dies entspricht etwa ein Drittel der Fläche von Deutschland.
Die Flut am Gelben Fluss gilt damit als eine der größten Naturkatastrophen seit Beginn der Aufzeichnungen. Schon früh wurden Dämme errichtet, um die zahlreichen Hochwasser des Gelben Fluss einzugrenzen und das fruchtbare Flussbett für die Landwirtschaft nutzbar zu machen. Ohne entsprechende Maßnahmen lagerten sich die großen Mengen an Schlamm des Flusses vor den Dämmen ab.
2. Zyklon in Ostpakistan 1970
Der Zyklon in Ostpakistan 1970, auch als Bhola-Zyklon bekannt, tötete eine halbe Million Menschen. Wirbelstürme sind normalerweise nicht dafür bekannt, viele Todesopfer zu fordern. Er erreichte Spitzengeschwindigkeiten von 185 km/h. In der am stärksten betroffenen Stadt wurden 45 % der Bevölkerung ausgelöscht. Der tropische Wirbelsturm tobte vor allem im heutigen Bangladesch (damals Ostpakistan) und dem indischen Bundesstaat Westbengalen.
Die Folgen des gravierendsten jemals registrierten Wirbelsturms der jüngeren Geschichte waren katastrophal für die Bevölkerung. Die Naturkatastrophe sollte aber auch politische Konsequenzen haben. In Ostpakistan herrschte zu dieser Zeit eine angespannte politische Situation. Im März 1971 brach der Bangladesch-Krieg aus. Im folgenden Dezember entstand auf diesem Gebiet der unabhängige Bangladesch.
3. Die Flutkatastrophe in China 1931
Die Flutkatastrophen 1931 in China haben viele Menschenleben gekostet. Die Schätzungen schwanken zwischen 145.000 bis zu 4 Millionen Opfern. Die tatsächliche Zahl lässt sich schwer bestimmen, da die Hochwässer über einen Zeitraum von drei Monaten stattfanden. Diese Naturkatastrophe bestand aus einer Serie von Überschwemmungen im Flussgebiet des Jangtsekiang.
In China herrschte in den Jahren von 1928 bis 1930 eine lange Trockenperiode. Im späten Winter der Jahres 1930 kam es in Zentralchina zu sehr starken Schneestürmen. Die anschließende Schneeschmelze und starke Regenfälle führten zu steigenden Pegeln. Der Regen wurde im Sommer noch heftiger. Es gab ungewöhnlich viele Zyklone, die schließlich zu den zahlreichen Überschwemmungen führten.
4. Das Haiti-Erdbeben 2010
Eines der schwersten Erdbeben der jüngeren Geschichte ereignete sich im Jahr 2010 in Haiti. Es kostete 316.000 Menschen das Leben. Das Land hat sich auch 12 Jahre später noch nicht vollständig davon erholt. Die meisten Todesfälle wurden leider durch schlechte Wohnbedingungen verursacht. Haiti ist für große Armut und eine hohe Staatsverschuldung bekannt.
Das Epizentrum des Erdbebens lag ca. 25 km südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Wegen der chaotischen Verhältnisse in dem Land fand weder Identifizierung noch Erfassung der Opfer statt. Neben den vielen Todesopfern wurden durch das schwerste Erdbeben der Geschichte Nord- und Südamerikas nach Schätzungen 1,85 Millionen obdachlos. Damit war insgesamt ein Drittel der Bevölkerung von Haiti direkt von der Naturkatastrophe betroffen.
5. Erdbeben in Shaanxi 1556
Eines der bisher folgenschwersten Erdbeben in China und der Weltgeschichte ereignete sich 1556 in Shaanxi. Angeblich soll es 830.000 Menschen das Leben gekostet haben. Nach kaiserlichen Aufzeichnungen betraf die Zerstörung ein Gebiet von 840 Kilometern Breite. Große Schäden waren auf einem Gebiet von 1.000 qkm zu verzeichnen.
In einigen Bezirken wurden 60 % der Bevölkerung ausgelöscht. Kurze Zeit nach dem Erdbeben gab es pro Monat bis zu fünf starke Nachbeben auf. In den folgenden drei Jahren gab es immer wieder Nachbeben. Erst nach fünf Jahren klangen die Nachbeben langsam ab. Das Epizentrum befand sich in der Nähe von Hua Shan.