Die meisten Menschen blicken gern auf das Meer. Weite, Freiheit und Sehnsucht sind Assoziationen die dem Betrachter dabei in den Sinn kommen. Wellen, Brandung und Gischt üben eine zusätzliche Faszination aus. Der Wind spielt mit dem Wasser und türmt es zu tosenden Gebirgen auf. Die Wassermassen rollen sich unter Donnergrollen zusammen und legen sich uns wie Lawinen zu Füßen. Was für ein Schauspiel?
Surfer wagen sich mit ihren kleinen Brettern in diese Naturgewalt hinaus. Wie bei vielen Sportarten hat sich eine extreme Variante herausgebildet. Big-Wave-Surfen nennt sich ein lebensgefährlicher Extremsport, an den sich nur wenige Sportler heranwagen. Wir zeigen Ihnen die 7 gewaltigsten Wellen-Hot-Spots der Welt.
1. Nazaré, Portugal
Der Surfer Garrett McNamara hat im Jahr 2013 in Nazaré einen Weltrekord aufgestellt. Er ritt die größte Welle, die je ein Big-Wave-Surfer bezwungen hat. Unvorstellbare 30 Meter war die Wasserlawine hoch. Zwischen Oktober und März bilden sich im Meer vor der Praia do Norte riesige Wellen. Ein Unterwassercanyon beschleunigt hier die Brandung.
Surfer aus der ganzen Welt kommen nach Nazaré und versuchen ihr Glück. Es gibt eine Klippe, von der aus Zuschauer das Spektakel mitansehen können. Selbst aus sicherer Entfernung ist es ein großartiges Schauspiel, die Surfer inmitten dieser rohen Naturgewalt zu erleben. Unter Punkt 2 stellen wir Ihnen einen nicht weniger gefährlichen Ort zum Wellenreiten vor.
2. Teahupo’o, Tahiti
Big-Wave-Surfen setzt voraus, dass die Welle mindestens 6 Meter hoch ist. Das aufgetürmte Wasser ist dann etwa 500.000 Tonnen schwer und 70 km/h schnell. Auf Tahiti findet man im Ozean in der Nähe des Dorfes Teahupo’o solche Riesenwellen. Die Surfer paddeln hinaus, oder lassen sich mit dem Jetski fahren.
Die Wellen hier gelten selbst unter Extremsportlern als gefährlich. Wer sie bezwingt, der zählt zu den besten Big-Wave-Surfern der Welt. Der bekannte australische Surfer Jason Polakow beschreibt diese Brecher als die fiesesten Wellen der Welt. Die Korallen, berichtete er, lägen nur knapp unter der Oberfläche. Wer dumm landet, schlitzt sich den Körper auf. Big-Wave Surfer nennen diese Verletzung „Tahitian Tattoo„. Surf-Hot-Spot Nummer 3 ist nicht weniger beeindruckend.
3. Nelscott Reef, USA
Im US- Bundesstatt Oregon befindet sich nahe der Stadt Lincoln City das Nelscott Reef. Dank eines vorgelagerten Riffs tummeln sich hier viele Fische und im Sommer lohnt sich das Angeln. Im Winter allerdings brechen sich am Nelscott Reef gigantische Wellen. Der Surfer John Forse veranstaltet hier seit 2005 jedes Jahr den Wettbewerb „Nelscott Reef Big Wave Classic„.
Leider erteilten die Behörden dieses Jahr keine Erlaubnis zur Durchführung. Sicher werden hier trotzdem Extremsportler die Wellen reiten. Packen Sie ein Fernglas ein, falls Sie die Chance haben einem solchen Ereignis beizuwohnen. Die Wellen hier sind für normale Surfer nicht zu bezwingen. Für Big-Wave- Surfer sind jedoch die Haie, die es hier im Wasser gibt die größte Schwierigkeit. Ein anderer Ort für Extremsurfer liegt auf Hawaii.
4. Jaws, Hawaii
Die hawaiianische Insel Maui hat für Surfer einiges zu bieten. Es gibt viele Strände, die zum Surfen geeignet sind. Nördlich von Hookipa befindet sich ein Surf Spot, an dem man im Winter gigantische Wellen vorfindet. „Peahi“ oder auch „Jaws“ wird der Ort von Surfern genannt. Hier herrscht am Strand eine besondere Atmosphäre, denn braungebrannte Surfer warten mit ihren „Guns“ auf ihren Einsatz.
Mit dem Jetski lassen sie sich dann ins offene Meer hinausfahren. Tow-in-Surfen wird dies auch genannt. Die riesigen Wellen die, die Surfer zu reiten versuchen werden hier bis zu 20 Meter hoch. An der Wellenlippe angekommen, lassen die Surfer die Leine los und tanzen mit dem Ungetüm aus Wasser. Dies wirkt faszinierend und beängstigend zu gleich. Doch es gibt noch extremere Bedingungen, die wir unter den nächsten 3 Punkten schildern.
5. Pedra Branca, Tasmanien
Pedra Branca ist der Name, einer kleinen Insel die südlich vor Tasmanien liegt. Das Wetter ist hier extrem und manchmal treffen „Freak-Wellen“ auf das Eiland. Diese riesigen plötzlich auftreten Brecher sind selbst für Ozeandampfer eine Gefahr.
40 Kilometer vor der Küste von Pedra Branca brechen sich Big-Waves an einem Riff. Hierher trauen sich nur die wagemutigsten Big-Wave-Surfer. Manche der Extremsportler lassen sich mit dem Hubschrauber zu den Wellen bringen. Wer sich in diese Brecher wagt riskiert nicht nur Knochenbrüche und Trommelfellrisse, sondern sein Leben. Die Hubschrauberpiloten oder Jetskifahrer müssen die Surfer nach dem Abreiten der Welle aus der weißen Gischt retten. Unter Punkt 6 stellen wir ein Gebiet vor, dass eine weitere Gefahr birgt.
6. Ours, Australien
Vor der Küste von Sydney am Cape Solander fand einige Male ein unglaublicher Wettbewerb statt, der „Red Bull Cape Fear Big Wave Event„. Die Weltelite unter den Big-Wave-Surfern gab sich hier die Ehre. Neben den monströsen Wellen gibt es an diesem Surf-Spot aber noch ein weiteres Problem. Das Wasser bricht sich an einer Felsplatte, die nur knapp unter der Wasseroberfläche liegt.
Die Surfer müssen sich also nicht nur mit den Wellen auseinandersetzten, sondern auch mit dem Fels. Bemerkenswert, dass bei diesen Wettkämpfen niemand ums Leben kam. Für normale Surfer sind die Bedingungen von „Ours“ wie das Cape Solander auch genannt wird zu gefährlich. Unser letzter Punkt zeigt die berüchtigtsten Surfer-Wellen der Welt.
7. Shipstern’s Bluff, Tasmanien
„Shipstern’s Bluff“ oder auch „Devil’s Point“ wird ein Ort vor der Küste Tasmaniens genannt. Hier brechen sich die gefährlichsten Wellen der Welt. Nur Big-Wave-Surfer der Weltelite wagen sich hierher. Die monströsen Wellen haben eine ungewöhnliche Struktur. „Stufen“ nennen die Surfer die Gebilde, die sich innerhalb dieser Wellen formieren.
Fast unbezwingbar sind die Wassermassen, die sich hier auftürmen. Außerdem gibt es hier viele weiße Haie. Big-Wave-Surfer führen ein Leben am Rande des Menschenmöglichen. Furcht, Tatendrang und Körperbeherrschung mischen sich. Die körperliche und mentale Anstrengung ist immens. Wer nur Zuschauer ist und trotzdem gefesselt, dem legen wir den Film „Riding Giants“ aus dem Jahr 2004 ans Herz.