Architekten versuchen immer wieder die umwerfendsten Pools der Welt zu schaffen: Egal ob Infinity-Pools mit Blick über die Stadt oder einem gläsernen Boden. Es scheint als würde es Ihnen nicht an Ideen fehlen. Doch die schönsten Pools werden nicht von Menschenhand geschaffen.
Der Grund für die Entstehung von natürlichen Pools kann genauso vielseitig sein, wie die daraus resultierenden Formen. Wir zeigen Ihnen hier die zehn atemberaubendsten Naturpools der Welt, wobei jeder auf seine eigene Art und Weise einzigartig ist. Was halten Sie von Punkt sieben? Würden Sie sich in den natürlichen Infinity-Pool in einer Höhe von 108 Metern trauen?
1. Ik-Kil Cenote, Mexiko
Die Ik-Kil Cenote in Mexiko zählt heute zu den bekanntesten und beeindruckendsten Naturpools der Welt. Vor allem auf der Halbinsel Yucatan haben sich aufgrund des porösen Kalksteins Wasserwege und Höhlen gebildet, die durch den Einsturz der Höhlendecken ersichtlich werden. Die Cenotes sind überwiegend miteinander verbunden und gehören daher zu dem wohl weltweit größten unterirdischen Höhlensystem.
Auch wenn die „heligen Quellen“ von den Mayas früher als Opferstätte genutzt oder als Eingang in die Unterwelt gesehen wurden, zählen die nahezu kreisrunden Wasserlöcher – wie auch die Ik-Kil Cenote mit einem Durchmesser von ca. 60 Metern – heute als Bade- und Tauchort. Die Wasseroberfläche, die in einer Tiefe von knapp 20 Metern liegt, kann über eine Steintreppe erreicht werden. Hier befinden sich zudem Umkleideräume und Möglichkeiten, Essen oder Andenken zu kaufen.
2. Hier baden die Feen: Fairy Pools, Schottland
Vom Parkplatz der Fairy Pools aus sind es nur wenige Minuten Fußmarsch bis Sie sich gemeinsam mit Feen erfrischen können. Der Legende nach baden in den Fairy Pools auf der Isle of Skye (Schottland) nämlich Feen. Auch wenn das Naturschauspiel auf den meisten Fotos sehr rießig wirkt, handelt es sich bei den Fairy Pools um kleine Wasserfälle mit natürlichen Pools.
Somit ist das Ausflugsziel auch für Familien mit Kindern geeignet, die sich nach der kurzen Wanderung im Wasser erfrischen und spielen können. Da es sich jedoch um ein beliebtes Reiseziel handelt, sollte man möglichst früh am Parkplatz ankommen, um die Schönheit in Ruhe genießen zu können.
3. Oase in der Wüste: Wadi Bani Khalid, Oman
In Oman gibt es zahlreiche Wadis, sogenannte natürliche Täler bzw. Flussläufe in denen man baden kann. Mit einer Länge von 150 Kilometern ist das Wadi Bani Khalid nicht nur das größte sondern auch bekannteste Flusssystem des Omans. Trotz einer Entfernung von etwa 150 Kilometern von der Hauptstadt Maskat reisen die Touristen hier her, um in der idyllischen Oase zu baden.
Das Highlight des Wadis ist ein türkisblauer Teich, welcher sich ganzjährlich durch kristallkares Wasser auszeichnet. Dieser Teich ist von Palmen umgegeben und liegt inmitten der Gebirgswüste. Hier befinden sich kleine natürliche Felsen-Pools, in denen man sich von der Hitze abkühlen kann.
4. Havasu Falls, USA
Auch wenn die Havasu Falls zu den schönsten Wasserfälle der USA zählen, sind sie bei weitem nicht so überlaufen wie die anderen vorgestellten Naturpools. Das liegt daran, dass sie nur über einen Wanderweg durch den Grand Canyon zu erreichen sind, welcher ordentlich an Kondition verlangt. Doch die Wanderung lohnt sich, da Sie allein beim Anblick der Größe und Farbe des Wasserfalls überwältigt sein werden! Zur Belohnung können Sie sich in dem türkisblauen Wasser erfrischen.
Ihren Ursprung haben die Havasu Falls im namensgebenden Havasu Creek, einem Zufluss des Colorado Rivers. Aufgrund der atemberaubenden blauen Farbe wurde der Fluss sowie der Wasserfall „havasu“ genannt, welches übersetzt „blaues Wasser“ bedeutet.
5. Hamilton Pool Preserve, USA
Der Hamilton Pool liegt etwas versteckt in der Nähe von Austin (Texas) in den USA und ist ein beliebter Badeort für nationale und internationale Gäste. Der natürliche Pool entstand vor vielen tausend Jahren aufgrund einer Erosion, bei der die Höhlendecke des unterirdischen Flusses zusammenbrach. Seit dem ist der Hamilton Pool eines der Highlights des Naturschutzgebietes.
Der Naturpool ist von den verbliebenen Kalksteinplatten umgeben und liegt daher in einer Art Grotte. Die Felswände sind mit Moos bewachsen und passen daher farblich zu dem grünen Wasser. Ein beliebtes Fotomotiv und eine Attraktion ist außerdem der Wasserfall, der aus einer Höhe von 15 Metern entlang der Felswände in den Pool fließt.
6. Pamukkale, Türkei
Die weißen Kalksteinterassen im gleichnamigen Ort Pamukkale waren lange Zeit ein beliebter Bade- und Kurort im Südwesten der Türkei. Bereits vor über 2000 Jahren nutzten Rheuma- und Kreislaufpatienten die heilende Wirkung der Thermalquellen.
Leider reisten aufgrund der Formation und weißen Farbe immer mehr Touristen zu dem Naturschauspiel und nutzten die kalkhaltige Thermalquelle zunehmend als Fotolocation anstatt eines Erholungsortes. Aufgrund des Ansturms verfärbten sich die einst weißen Kalksteinterassen in ein verschmutztes Grau. Um dem weiteren Verfall entgegen zu wirken, ist es seit dem Jahr 1996 zwar verboten in Pamukkale zu baden, jedoch glänzen die Kalksteinterassen heute wieder in den weißen Farben.
7. Infinity-Pool in 108 Meter Höhe: Devil’s Pool, Sambia
Die Victoria-Fälle trennen mit einer Breite von etwa 1700 Metern die afrikanischen Länder Sambia und Simbabwe voneinander. Aus einer Höhe von 108 Metern stürzt der Fluss Sambesi in die Tiefe. Allein der Anblick auf das UNESCO Weltnaturerbe bzw. der aufsteigenden Gischt aus der Ferne ist ein wahres Naturschauspiel. Doch wie wäre es wohl am Rande der Victoria-Fälle zu baden?
Erosionsbedingt hat sich auf der Seite von Sambia im Laufe der Zeit ein natürlicher Infinity-Pool gebildet, bei dem eine kleine Felswand verhindert, dass man mit dem herabfallenden Wasser mit in die Tiefe gerissen wird. Das Baden im sogenannten „Devil’s Pool“ ist jedoch nur während der Trockenzeit und unter Aufsicht eines Guides erlaubt.
8. Angel’s Billabong, Indonesien
Der Angel’s Billabong ist ein natürlicher Infinity-Pool an der Küste von Nusa Penida. Die Insel liegt nur wenige Kilometer südöstlich von Bali und ist demnach noch nicht so überlaufen wie Bali selbst. Doch aufgrund von Reise-Fotos von den Naturspektakeln wie dem Kelingking-Beach, dem Broken Beach oder dem Angel’s Billabong entscheiden sich immer mehr Touristen für eine Reise nach Nusa Penida.
Bei Sonnenschein glänzt der Angel’s Billabong in verschiedenen Farben, was sehr beeindruckend ist. Auch wenn man über die Felsen in den „Pool“ hinabsteigen und baden kann, sollte man überaus vorsichtig sein. Besonders bei starkem Wellengang ist die Gefahr sehr groß, von den Wellen erfasst und auf das Meer hinausgezogen zu werden.
9. Bimmah Sinkhole, Oman
Fährt man die nordöstliche Küste von Oman entlang, befindet sich nur wenige Meter von der Straße entfernt die Hawiyyat Nadschm bzw. Bimmah Sinkhole. Die natürliche Doline entstand aufgrund der Unterspülung des Hadschar-Gebirges und dem daraus resultierenden Einsturz der Höhlendecke.
Mit einem Durchmesser von 40 Metern und einer Tiefe von 20 Metern ist die Höhle ein beliebtes Ziel etwa 120 Kilometer von der Hauptstadt Maskat entfernt. Man kann direkt an der Straße parken, um anschließend über eine Betontreppe in die Doline hinabzusteigen und in dem klaren, türkisblauen Wasser baden, schnorcheln oder tauchen zu können. Aufgrund der Lage ist die Doline in einer Tiefe von etwa 60 Metern mit dem Meer verbunden, was jedoch nur ausgebildeteten Höhlentauchern erlaubt ist.
10. Tat Kuang Si Wasserfall, Laos
Der Tat Kuang Si bzw. Tat Kuang Xi Wasserfall ist ein beliebtes Reiseziel bei den Touristen sowie Einheimischen von Laos. Der Wasserfall liegt nur etwa 30 Kilometer von der Stadt Luang Prabang entfernt in einem Park, in welchem man neben den natürlichen Bademöglichkeiten auch diverse Restaurants, Souvenierläden oder ein Rescue Center für Bären besuchen kann.
Vor Ort wandert man dann entlang eines Weges zu dem 60 Meter hohen Wasserfall hinauf. Auf dem Weg nach oben kommt man immer wieder an unterschiedlich großen Wasserfällen und Naturpools vorbei, in denen man bereits in dem blauen Wasser baden kann. Ein weiteres Highlight sind die kleinen Fische, die im Wasser an deinen abgestorbenen Hautschuppen knabbern.